Cilli
(slowen. Celje), altertümliche Stadt in Untersteiermark, in einem durch seine Naturschönheiten berühmten Thal [* 2] 238 m ü. M. an der schiffbaren Sann gelegen, Station der Wien-Triester Eisenbahn, hat eine windische Pfarrkirche mit gotischer Kapelle, eine deutsche Kirche mit antikem Mosaikboden, ein Kapuzinerkloster, Gasanstalt, Sparkasse und (1880) 5393 Einw. (darunter 400 Mann Militär), welche Leder-, Furnier-, Parketten-, Sprengpulver- und Thonwarenfabrikation, [* 3] Verhüttung von Zinkerzen (Staatsbetrieb), Bierbrauerei, [* 4] ansehnlichen Handel, Wein- und Obstbau betreiben.
Die Stadt hat ein Obergymnasium und eine gewerbliche
Fortbildungsschule und ist der Sitz einer Bezirkshauptmannschaft (für
die Umgebung), eines Kreisgerichts und eines Revierbergamts. An der Südostseite der Stadt liegt die
Ruine Ober-Cilli
, einst
Residenz der mächtigen
Grafen von Cilli
In der
Nähe befinden sich das Eisenwerk
Storé, das Braunkohlenlager
von Buchberg und die Baumwollspinnfabrik in Pragwald. Auch die
Bäder
Neuhaus,
Tüffer,
Römerbad und
Sauerbrunn-Rohitsch sind
nicht weit von der Stadt entfernt. - Cilli
ist die alte römische
Kolonie Celeja
Claudia, Hauptort im mittlern
Noricum, wo angeblich 234 der heil.
Maximilian,
Bischof von
Lorch, den Märtyrertod starb. Um 1050 wird der
Markgraf
Günther von
Hohenwart als Marchio de
Cilia bezeichnet.
Die Stadt kam an
Aquileja, dann an die Heunburger.
Noch im 14. Jahrh.
gab es prachtvolle
Ruinen von Celeja,
und die alte Stadtmauer, welche um 1452 aufgeführt wurde, zeigt noch heute eingefügte römische
Basreliefs und Denksteine.
Seit 1331 war Cilli
kaufweise im
Besitz der genannten
Grafen von Cilli
, als
Erben der
Grafen von Heunburg, die besonders durch die
Gunst
Kaiser
Siegmunds, der eine
Barbara von Cilli
zur Gemahlin hatte, hoch emporstiegen, aber 1456 ausstarben,
worauf Stadt,
Burg (Alt-Cilli
) und Umgegend an das
Haus
Österreich
[* 5] fielen.
Vgl. Thalherr, Cilli
und Umgebung (Cilli 1875);