(spr. dsiënfue-),Hafenstadt an der Südküste der
InselCuba, an der
Bahia
[* 2] de Jagua, 1819 gegründet, hat
Maschinenbau, Ausfuhr von
Zucker,
[* 3]
Melasse,
Rum,
Tabak
[* 4] und 2500 Einw. Es liefen 1884: 243
Schiffe
[* 5] von 195,052
Ton. ein.
Cienfuegos ist Sitz eines deutschen
Konsuls.
(spr. dsiënfue-),NicasioAlvarez de, span. Dichter, geb. zu
Madrid,
[* 6] studierte in
Salamanca, schloß
sich hier der durch Cadalso und
Melendez gegründeten neuern Dichterschule an und begründete in
Madrid 1798 seinen litterarischen
Ruf durch die Herausgabe seiner Gedichte. DieRegierung übertrug ihm darauf die Redaktion der Regierungszeitung
und stellte ihn später im
Departement der auswärtigen Angelegenheiten an. Wegen seiner
Teilnahme am Volksaufstand vom gegen
die französische
Besatzung in
Madrid während des Unabhängigkeitskriegs zum
Tod verurteilt, aber zur
Deportation nach
Frankreich
begnadigt, starb er kurz nach seiner Ankunft in
Orthez im Juli 1809. Seine dramatischen Hauptwerke sind
die
Tragödien: »Pitaco«, welche ihm die
Pforten der
MadriderAkademie öffnete, »Idomeneo«, aus welchem er,
Alfieri nachahmend,
die
Liebe ausgeschlossen hatte, »La condesa de
Castilla« und die aus alten
Sagen geschöpfte »Zoraida«.
Sie verraten alle einen edlen und hochsinnigen
Geist, haben aber mehr lyrischen als dramatischen
Charakter
und leiden unter dem damals herrschenden Pseudoklassizismus. Von der
Bühne sind sie längst verschwunden. Seine Gedichte
(anakreontische
Lieder,
Oden,
Romanzen,
Elegien etc.) zeugen von wahrer
Begeisterung und schönem
Talent. Die vollständigste
Ausgabe
seiner
»Obras poéticas« erschien
Madrid 1816 in 2
Bänden (neuere Ausg., Par. 1821); eine Auswahl
findet
man inWolfs »Floresta de rimas modernas castellanas« (das.
1837).