Cieco
da
Ferrara
[* 2] (spr. tschäko, eigentlich
Francesco
Bello), ital. Dichter aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrh.;
lebte in
Blindheit und
Armut teils in
Mantua,
[* 3] teils in
Ferrara und war der erste ferraresische Dichter, der
die
Pflege des
Epos unternahm.
Sein großes
Heldengedicht »Il Mambriano«, das
in 45
Gesängen die
Abenteuer eines morgenländischen
Fürsten besingt, erschien unter dem
Titel: »Libro d'arme e d'amore, nomato Mambriano« (zuerst
Ferrara 1509; beste Ausg., Vened.
1549). Das
Ganze ist ohne
Einheit und leidet an Planlosigkeit und der wunderlichsten Vermischung christlicher
Vorstellungen mit antiker
Mythologie; indessen fehlt es ihm nicht an einzelnen guten
Erfindungen und geistreichen Einfällen.
Tasso hat einiges aus ihm entlehnt.