Cicogna
(spr. tschikonnja), Emanuele Antonio, ital. Geschichtsforscher und Archäolog, geb. zu Venedig, [* 2] trat, nachdem er seine Studien am adligen Kollegium zu Udine gemacht, in den Staatsdienst und bekleidete die Stelle eines Generalprokurators zu Venedig, später die eines k. k. Appellationssekretärs. Seine ersten Arbeiten veröffentlichte er 1808-10 unter dem Pseudonym Angelo Eugenio Mentice Mantovano. Sein berühmtes Hauptwerk betitelt sich »Delle iscrizioni veneziane, raccolte ed illustrate« (Vened. 1824-53, 7 Bde. mit Tafeln).
Cicognas
kleinere
Arbeiten betrafen ebenfalls meist die heimische venezianische Geschichte und
Altertumskunde, zum Teil
auch die
Kunstgeschichte, insbesondere die Geschichte venezianischer
Kirchen und
Denkmäler.
Ferner lieferte er biographische
Arbeiten über venezianische
Geschlechter (»Vite di
N. e di J. Tiepoli«, 1828, u. a.). Auch gab er bis dahin ungedruckte
Novellen
alter italienischer
Autoren
(»Novelle inedite«, Vened. 1822, 2 Bde.),
ein »Saggio di bibliografia veneziana« (das.
1847) und ein in vielen
Auflagen verbreitetes
»Ristretto di ortografia da saccoccia« (das. 1816) heraus.
Cicogna
starb in
Venedig. Seine bedeutende
Bibliothek (darunter über 3000
Manuskripte) und seine Sammlungen vermachte
er dem städtischen
Museum zu
Venedig.