Cibrario
(spr. tschi-), Giovanni Antonio Luigi, Graf, ital. Geschichtschreiber und Minister, geb. zu Turin, [* 2] studierte die Rechte und trat 1824 in den sardin. Staatsdienst. Mit König Karl Albert befreundet, vertrat er 1848 Sardinien [* 3] bei den provisorischen Regierungen der Lombardei und Venedigs, und übernahm dann 1852 im Kabinett Azeglios das Ministerium der Finanzen. Unter Cavour war er 1852-55 Unterrichtsminister und 1855-56 Minister des Auswärtigen.
Seit 1848 Mitglied des Senats, starb er als dessen Vicepräsident zu Salo. Als Mitglied mehrerer wissenschaftlicher
Akademien und Vicepräsident der
Kommission zur Herausgabe vaterländischer Geschichtsquellen entfaltete Cibrario
eine fruchtbare
Thätigkeit.
Außer zahlreichen
Abhandlungen in den «Atti» der
Turiner
Akademie veröffentlichte er eine
Reihe geschichtlicher Werke. Hervorzuheben sind: «Dell'economia politica del medio evo»
(Turin 1839; 2. Aufl., 2 Bde.,
1861),
«Storia della monarchia di Savoia» (3 Bde., 1840-44),
«Storia di Torino» (2 Bde., 1847),
«Origini e progressi delle istituzioni della monarchia di Savoia» (2 Bde., Turin 1854-55; 2. Aufl. 1868),
«Della schiavitù e del servaggio e specialmente dei servi agricoltori» (2 Bde., Mail. 1868-69).