Ciampoli
(spr. tschamm-), Domenico, ital. Dichter, geb. zu
Atessa in den
Abruzzen, bekleidet gegenwärtig die
Stelle eines
Professors der Litteraturgeschichte am
Lyceum
zu
Ancona.
[* 2] Im
Lauf weniger Jahre hat sich Ciampoli
mit einer
Reihe beachtenswerter Leistungen auf dem Gebiet der Prosaerzählung hervorgethan.
Seinen ersten
Novellen: »Fiori di monte« (1878),
folgten die »Fiabe abruzzesi« (1877),
die
»Conti abruzzesi« (1880) und eine
weitere Sammlung von
Erzählungen aus den
Abruzzen: »Trecce nere« (1882),
originelle, zum Teil geniale Schilderungen des volkstümlichen
Lebens im süditalienischen Gebirgsland, welche ein merkwürdiges
Seitenstück der deutschen Dorfgeschichte, insbesondere der Schilderungen des deutschen Alpenvolks durch
Rosegger u. a., bilden.
Von mehreren dieser
Novellen sind Übersetzungen in deutschen
Zeitschriften erschienen. In jüngster Zeit (1883) veröffentlichte
Ciampoli
die
Romane:
»Diana«, »L'Ignoto« und
»Cicuta«. Ein besonderes
Studium widmet er auch den slawischen
Litteraturen,
wie seine
»Melodie russe« (1881) und das Werk
»Studî slavi« bezeugen.