Chutbeh
(arab., Kutbé, »Ansprache, Rede«),
das öffentliche
Gebet der Mohammedaner, welches
Freitags beim Mittagsgottesdienst
von der allein zu diesem
Zweck dienenden
Kanzel, dem
Minber, durch einen besondern
Geistlichen, den
Chatib, verrichtet wird. Das
Chutbeh
kann nur in einer großen
Moschee
(Dschami) abgehalten werden (nur in einer solchen befindet sich ein
Minber) und erst, nachdem der regierende
Fürst des
Landes vom
Kalifen, d. h. vom
Sultan der Türkei,
[* 2] dazu ermächtigt worden.
Es zerfällt in vier Teile: das
Lob
Gottes (Hamdele), den
¶
mehr
Segen für den Propheten (Ssalwele), Vorlesung aus den traditionellen Aussprüchen Mohammeds (Hadis), endlich Fürbitte für den regierenden Sultan und seine Armee. Es gleicht eher einer Hymne als einer Predigt und pflegt in gefälligem und singendem Ton vorgetragen zu werden.