Churrus
,
s. Haschisch.
Churrus
3 Wörter, 23 Zeichen
Technologie, Gewerbe und Industrie — Nahrungs- und Genußmittel — Narcotica
Churrus,
s. Haschisch.
(Hadschisch, Hachyach), in Persien [* 3] die getrockneten und zum Rauchen bestimmten Blätter des indischen Hanfes (s. Hanf, S. 120 u. 123), welche in Arabien Bang, Bueng, Bandje, in Ägypten [* 4] Maslac oder Malach, in Südafrika [* 5] Djamba, Dakka oder Congotabak heißen, übrigens auch in Indien, China, [* 6] der Tatarei etc. benutzt werden. In Indien und Persien sammelt man nicht nur das Kraut, sondern auch das von diesem ausgeschiedene Harz (Churrus, Tschers, Momeka) und benutzt es gleichfalls als Berauschungsmittel.
Blätter und Blüten kocht man mit Butter und Wasser und erhält so ein grünes Fett, welches die harzigen Hanfbestandteile aufgenommen hat und mit allerlei Gewürzen zu den in Arabien, Syrien, der Türkei [* 7] etc. üblichen Hanfpräparaten (Haschisch, Hadschi, Achach) verarbeitet wird, welche man in Pillenform genießt. Der Gebrauch des Haschisch ist in Asien [* 8] sehr verbreitet; man glaubt, daß der Genuß desselben zu harter und anhaltender Arbeit befähige, Schmerz tilge und den übeln Wirkungen des Klimawechsels vorbeuge.
Man schreibt ihm die Erzeugung eines heitern, angenehmen Rausches, Belebung der Einbildungskraft, Vermehrung der Eßlust und Entflammung sinnlicher Gelüste zu. Diese Wirkung variiert aber bedeutend nach Art und Grad bei den verschiedenen Menschenrassen [* 9] und Individuen, und übermäßiger, anhaltender Gebrauch von Hanf erzeugt Wahnsinn. Man kann annehmen, daß gegenwärtig gegen 200 Mill. Menschen den Hanf als Berauschungsmittel anwenden. Dieser Gebrauch ist jedenfalls sehr alt; ob aber der Nepenthes des Homer Hanfextrakt war, muß wohl dahingestellt bleiben. Über die wirksamen Bestandteile des Hanfes ist wenig bekannt, man erblickt sie in dem Harz (Kannabin, Haschischin) und in einem ätherischen Öl.