Church
(engl., spr. tschörtsch), Kirche.
Church
877 Wörter, 5'900 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Church
(engl., spr. tschörtsch), Kirche.
Church
(spr. tschörtsch), englischer Fabrikort, s. Accrington. ^[= (spr. äkkringt'n), blühende Fabrikstadt in Lancashire (England), 8 km östlich von Blackburn, ...]
Church
(spr. tschörtsch), 1) Sir Richard, griech. General, geb. 1785 in der Grafschaft Cork, trat 1800 in die britische Armee ein, nahm an den Expeditionen nach Ferrol, Malta und Ägypten [* 2] teil, trat dann in den Dienst des Königs Joachim Murat von Neapel, [* 3] ward 1812 Oberstleutnant in der britischen Armee, kommandierte 1813 und 1814 in Zante ein griechisches Regiment in englischen Diensten und bot, nachdem er als britischer General in Sizilien [* 4] und auf Malta gestanden hatte, 1826 den Griechen seine Dienste [* 5] an. Durch den Einfluß des ihm befreundeten Kolokotronis wurde er, nachdem er mit Cochrane die beiden feindlichen Parteien der Griechen zum Kongreß in Damala vereinigt hatte, zum Oberbefehlshaber der griechischen Landmacht ernannt und mit der Aufgabe, Athen [* 6] zu entsetzen, betraut. Er bemächtigte sich auch des St. Spiridionklosters, sah sich aber durch die Uneinigkeit und Eifersucht der griechischen Chefs in seinen Operationen gehemmt und wurde 6. Mai bei seinem Angriff auf die Türken mit großem Verlust zurückgeschlagen, worauf die Akropolis [* 7] fiel, was seinem Einfluß einen empfindlichen Schlag versetzte; Maurokordatos suchte sogar seine Gesinnung zu verdächtigen.
Nach der Seeschlacht bei Navarino marschierte er mit 5000 Mann gegen Akarnanien, besetzte den ganzen Distrikt bis zum Golf von Arta, zwang 1828 Reschid Pascha zum Rückzug und Prevesa zur Kapitulation. Da C. den Präsidenten Kapo d'Istrias haßte und bekämpfte und nicht unter dem Kommando von dessen Bruder Augustin stehen wollte, reichte er seine Entlassung ein und zog sich nach Argos zurück, trat nach Kapo d'Istrias' Ermordung wieder hervor, erklärte sich offen gegen die neue, unter Augustin Kapo d'Istrias zusammengesetzte Regierung und trat an die Spitze der antirussischen Opposition; 1835 ward er vom König Otto in den Staatsrat berufen und zum Senator ernannt. Seine militärischen Ämter verlor er 1844. Trotz seines vorgerückten Alters nahm er an den Beratungen des Senats teil, bis eine kurze Krankheit seinem thatenreichen Leben ein Ende machte (Athen, Er ist der Verfasser der »Observations on an eligible line of frontier for Greece« (Lond. 1840).
2)
Frederick Edwin, nordamerikan.
Maler, geb. zu
Hartford
(Connecticut), schloß sich an den 1819 nach
Catskill
(New York) ausgewanderten englischen Landschaftsmaler
Thomas
Cole (gest. 1848) an und wurde durch dessen
Unterricht sehr
gefördert, obgleich dieser mehr von philosophischem
Naturgefühl beseelt ist, Church
dagegen nach künstlerisch effektvoller
Wiedergabe der
Natur trachtet und zwar vorzugsweise derjenigen
Amerikas, die er von den arktischen
Eisbergen
bis zu den
Vulkanen des
Südens studierte.
Mit Cole ließ er sich am Fuß des Catskillgebirges nieder und durchstreifte diese reiche Fundgrube landschaftlicher Motive nach allen Seiten. Eins seiner ersten Werke war der East Rock bei New Haven, dann der kommende Sturm, der Abend nach dem Sturm und andre Bilder von korrekter Zeichnung, aber noch mangelhaftem Kolorit. 1853 bereiste er Südamerika [* 8] und schuf ein auch im Kolorit gelungeneres Bild der Bergkette von Neugranada. Die Früchte einer zweiten Reise (1857) waren unter andern: das Herz der Andesgebirge, der Chimborazo und der Cotopaxi. Einige Jahre später wanderte er nach dem Norden, [* 9] studierte die Natur der arktischen ¶
Regionen und brachte 1863 auf die Londoner Ausstellung sein Bild: die Eisberge. 1868 besuchte er auch Europa, [* 11] den Orient und Palästina. [* 12]
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Church,
1) Sir Richard, griech. General.
Vgl. Stanley Lane Pool, Sir Rich. Church
, commander in chief of the
Greeks in the war of independence (Lond. 1890).
Im Biographisches Künstler-Lexikon, 1882
Church
(spr. tschörrtsch), Frederick Edwin, amerikan. Landschaftsmaler, geb. zu Hartford (Connecticut). Mit großem künstlerischen Talent begabt, schloß er sich an den damals in Catskill lebenden englischen Landschaftsmaler Thomas Cole an und empfing hier die ersten Eindrücke für seine eignen Landschaften, in denen er vorzugsweise die Naturwunder Amerikas, die er im spätern Leben im Norden wie im Süden studierte, in idealer, künstlerisch effektvoller Weise schildert.
Leider wurde seine Verbindung mit Cole durch dessen Tod (1848) schon früh abgebrochen. Eins seiner ersten Werke war eine Ansicht von East Rock bei Newhaven, die, wenn auch noch mangelhaft im Kolorit, doch schon bedeutende Erwartungen erregte. 1853 machte er eine Reise nach Südamerika, deren Ergebnisse, darunter namentlich die große Bergkette von Neugranada, solchen Beifall fanden, daß er 1857 die Reise in die tropischen Gegenden noch weiter ausdehnte und bei dieser Gelegenheit in derselben Hütte wohnte, die einst das Obdach Alexander v. Humboldts gewesen war. Die Früchte dieser Reise waren die Bilder: der Cotopaxi, Regenzeit in den Tropenländern, der Chimborazo und namentlich das Herz der Anden, das, übergossen vom Zauber der tropischen Atmosphäre, von wunderbarem Lichteffekt erfüllt ist. Nach der Rückkehr malte er ein meisterhaftes ¶
Bild des Niagarafalls vom kanadischen Ufer aus, später denselben noch einmal von der Mitte des Flusses aus. Dann trat er eine Reise nach Labrador und dem eisigen Norden an und brachte 1863 auf die Londoner Ausstellung das allgemein bewunderte Bild der Eisberge. Nachdem er 1866 noch Jamaika besucht, auch dort viele Studien gemacht und ein großes Bild von Jamaika gemalt hatte, ging er 1868 nach Europa, nach dem Orient und Palästina, fing aber an, nach der Weise Turners, in den von dort gebrachten Bildern vom Parthenon, von Damaskus, von El Chasne, dem berühmten Felsentempel des Steinigen Arabien und in dem großen Bild von Jerusalem nach Effekt zu haschen. Außerdem beschäftigte er sich viel mit der physikalischen Geographie, um die er sich große Verdienste erwarb.