Chrysopras
(grüner
Chalcedon), ein durch
Nickel grün gefärbter
Chalcedon, findet sich derb, in
Platten und knolligen
Stücken in
Schlesien
[* 2] auf den
Bergen
[* 3] bei Kosemitz, Gläsendorf, Grochau und
Baumgarten unweit
Frankenstein
in einem aufgelösten, fast erdigen
Serpentinfelsen dicht unter der
Dammerde. Er soll 1740 von einem preußischen
Offizier bei
einer
Mühle auf den Kosemitzer
Bergen zuerst aufgefunden worden sein, ist aber schon früher als Schmuckstein
verwendet worden, wie die Steinmosaiken der St. Wenzelskapelle in der
Domkirche St.
Veit zu
Prag
[* 4] beweisen, welche aus dem 14. Jahrh.
herrühren und viele große, prachtvolle
Stücke Chrysopras
enthalten.
Neuerlich kam dieser
Stein besonders durch
Friedrich d. Gr. wieder in
Aufnahme, der
Sanssouci damit schmückte.
Im königlichen
Schloß zu
Potsdam
[* 5] befinden sich noch zwei
Tische aus jener Zeit mit 94
cm langen, 63
cm breiten und 5
cm dicken
Platten von Chrysopras.
Obwohl derselbe kein kostbarer Schmuckstein ist, so
ist er doch wegen seiner angenehmen, zarten
Farben und seines
Glanzes beliebt. Er wird vorzugsweise in
Schlesien verschliffen und zu
Siegelringen,
Broschen,
Arm- und Gürtelspangen
etc. verarbeitet. Bei längerm
Liegen an trocknen und warmen
Orten und namentlich beim
Gebrauch zum
Siegeln verliert er seine
Farbe zum Teil; doch kann man die verloren gegangene
Farbe wiederherstellen, wenn man den erblaßten
Stein einige Zeit
in feuchte
Erde eingegraben oder in befeuchtete
Baumwolle
[* 6] eingewickelt liegen läßt, noch leichter aber, wenn man ihn mit
einer erwärmten salpetersauren Nickelauflösung behandelt. S. Tafel
»Edelsteine«,
[* 7] Fig. 10.