Chrysoloras
,
Manuel, ein vornehmer Grieche aus
Konstantinopel,
[* 2] geb. um die Mitte des 14. Jahrh., der erste,
der die griech. Litteratur nach
Italien
[* 3] verpflanzte.
Kaiser Manuel Paläologos schickte ihn um 1391 nach
Italien, um Hilfe gegen die
Türken zu suchen. Er wurde dadurch in
Italien bekannt, verließ 1397 sein Vaterland und folgte
dem Rufe als
Lehrer der griech. Litteratur nach
Florenz.
[* 4] Aus seiner Schule gingen
Leonardo
Bruni, Poggio,
Francesco
Filelfo, Guarino von Verona
[* 5] u.a. hervor. Seit 1400 wirkte er zu Mailand,
[* 6] seit 1402 in Pavia, dann in
Venedig,
[* 7] zuletzt in
Rom.
[* 8] Papst
Gregor XII. bediente sich seiner auch bei der beabsichtigten
Vereinigung der röm. und griech.
Kirche. Chrysoloras
ging 1413 mit
Johann XXIII. zu der Kirchenversammlung nach Konstanz,
[* 9] wo er starb.
Außer theol.
Schriften schrieb
er «Erotemata», die Anfangsgründe der griech.
Sprache
[* 10] (Vened. 1484 u. ö.) und übersetzte
Platos
Staat ins
Lateinische.