Chryseleph
antīn
(von chrysos, Gold, [* 2] und elephas, Elfenbein), s. Goldelfenbeinkunst.
Chryselephantin
68 Wörter, 540 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Chryselephantīn
(von chrysos, Gold, [* 2] und elephas, Elfenbein), s. Goldelfenbeinkunst.
Im Illustrierte Kunstgeschichte
Chryselephantin:
Aus Gold und Elfenbein zusammengesetzte Standbilder.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Chryselephantin
(grch. chrysos, Gold, elephantinos, elfenbeinern) nennt man Statuen, bei denen die Gewänder von Gold, der Körper, soweit er von der Gewandung nicht bedeckt ist, von Elfenbein gefertigt ist.
Chryseleph
antin-Bildwerke
waren z. B. die Zeusstatue zu Olympia, die Athena Parthenos zu Athen,
[* 3] die Venus Urania zu Elis, sämtlich von Phidias gefertigt.
(S. Bildschnitzerei.)
(Chryseleph
antintechnik, von chrysos, Gold, und elephas, Elfenbein), eine frühzeitig in der griechischen
Bildhauerei auftretende Technik, welche aus der Holzschnitzerei sich entwickelte, indem man zuerst die
einfachen Holzbilder zum Schmuck an den Gewandteilen vergoldete, während die Gliedmaßen, soweit unbedeckt, weiß bemalt wurden.
Dann bildete man die Gliedmaßen aus Marmor besonders, woraus die Akrolithen (s. d.) entstanden, und die Gewandteile aus Gold.
Für den Marmor trat später Elfenbein als kostbareres Material ein. Es geschah dies, indem man auf einen aus Holz [* 6] und Thon gefertigten Kern, der die Formen des Bildes in der Modellierung vorbereitete, die bekleideten Teile in dünnen Goldplättchen auflegte und Gesicht, [* 7] Hände und Füße und, wenn die Brust und mehr frei blieb, auch dieses aus miteinander verbundenen Elfenbeinstückchen herstellte. Die Musterung des Goldgewandes und aller Zierat wurden durch Ziselierung oder durch farbiges Email hervorgebracht.
Diese sehr komplizierte und mühsame Technik wurde nur für Götterbilder und zwar meist für solche von kolossaler Größe angewendet. Die berühmtesten Beispiele sind die Statue des Zeus [* 8] in Olympia und die der Athene [* 9] im Parthenon zu Athen, beide von der Hand [* 10] des Pheidias, die Herastatue in Argos von Polyklet, der Koloß des Asklepios [* 11] in Epidauros von Thrasymedes u. a. Daher war es ein Zeichen großer Überhebung, daß das makedonische Königshaus die Bilder der Familienglieder (Philippos, Alexander, Olympias etc.) für Olympia in dieser Technik ausführen ließ.
Durch besondere Vorkehrungen suchte man die Haltbarkeit solcher Kolosse zu sichern, indem man entweder den Holzkern mit einem Netzwerk [* 12] von Kanälen zur innern Anfeuchtung mit Öl durchzog, oder das Bild selbst mit Wasserrinnen umgab und auch besondere Behörden zur ständigen Überwachung derselben einsetzte (die Phädrynten in Olympia). Der Goldmantel des athenischen Bildes war zum Abnehmen eingerichtet, weil das Edelmetall einen Teil des Staatsschatzes ausmachte. Die Einzelheiten der Technik hat Quatremère de Quincy (»Le [* 13] Jupiter Olympien«, Par. 1814) erforscht und die bekanntesten Kolosse dieser Art zu rekonstruieren versucht.
Vgl. auch Clarac, Musée de sculpture, Bd. 1, S. 88 ff. (1827).