Chronik
ein
Buch, das die Begebenheiten der allgemeinen Geschichte oder die einzelner
Völker
und
Stämme oder einzelner
Städte,
Körperschaften etc. lediglich der Zeitfolge nach, ohne Rücksicht auf den ursachlichen
Zusammenhang, einfach aneinander reiht. Von den
Annalen unterscheiden sich die Chroniken
dadurch, daß in erstern die
Folge
der Jahre streng beobachtet wird, während für letztere die Regierungszeiten der
Kaiser,
Päpste,
Bischöfe,
Äbte etc. das
chronologische
Gerippe abgeben.
München

* 2
München.
Besonders wichtig sind die seit dem Anfang des 14. Jahrh. immer massenhafter auftretenden
Städtechroniken
, die nicht mehr, wie die frühern, von
Geistlichen, sondern von
Laien geschrieben sind. Mit der Herausgabe
der deutschen Städtechroniken
hat die
Historische Kommission in
München
[* 2] 1862 begonnen; erschienen sind die Chroniken
von
Nürnberg,
[* 3]
Augsburg,
[* 4]
Straßburg,
[* 5]
Braunschweig,
[* 6]
Köln,
[* 7]
Lübeck
[* 8] etc. Genaue bibliographische und kritische Nachweise über die für
die Geschichtschreibung wichtigen Chroniken
des deutschen
Mittelalters geben die Werke über
»Deutschlands
[* 9] Geschichtsquellen im
Mittelalter« von W.
Wattenbach (bis zur Mitte des 13. Jahrh.; 5. Aufl., Berl.
1885, 2 Bde.) und O.
Lorenz (bis Ende des 14. Jahrh.; 2. Aufl., das.
1875); mit mehr bibliographischen
Details und nicht bloß für
Deutschland
[* 10] Potthasts »Bibliotheca historica
medii aevi« (das. 1862, Nachtrag 1868). Vgl.
Annalen und Geschichte.