s. v. w.
Chromoxyd und
Chromhydroxyd, dann gemischte Farbkörper aus
Berliner Blau
[* 2] und
Chromgelb in den verschiedensten
Verhältnissen und oft mit großem Zusatz von Schwerspatpulver. Dergleichen
Farben kommen als
Ölgrün, Zinnobergrün,
grüner Zinnober,
Laub-,
Moos-,
Seidengrün,
Bronze-,
Smaragdgrün, Chromgrünextrakt in den
Handel. Zur
Darstellung derselben
mischt man beide Farbkörper im breiförmigen Zustand und läßt sie naß durch die
Mühle gehen, oder man rührt das
Berliner Blau
in der
Flüssigkeit auf, in welcher das
Chromgelb gefällt werden soll, oder man mischt
Lösungen von essigsaurem
Bleioxyd und
essigsaurem
Eisenoxyd einerseits,
Lösungen von chromsaurem
Kali und gelbem
Blutlaugensalz anderseits und
gießt beide Mischungen zusammen, so daß der blaue und der gelbe
Niederschlag gleichzeitig entstehen. Diese
Grüne decken
als
Ölfarbe vortrefflich, trocknen sehr gut und sind an nicht zu hell belichteten
Stellen ziemlich haltbar. Als
Wasserfarbe
sind sie weniger brauchbar und auch veränderlich, doch werden sie viel im Tapetendruck benutzt.
- Diesen Namen führen zwei verschiedene Arten von chromhaltigen Farben, nämlich die, welche unter dem
Namen grüner Zinnober und Ölgrün geht, und die Farben, welche mehr oder weniger aus bloßem Chromoxyd bestehen. Das erstere
ist ein Gemisch von Chromgelb und Berlinerblau und fällt natürlich um so schöner aus, je feiner die
beiden Farben genommen werden. Das Grün wird zum Teil geschönt durch Zusatz einer kleinen Menge von Indigkarmin, der ihm
einen Stich ins Blaue, aber auch ein besondres Feuer erteilt. Solche Ware heißt Seidengrün. - Was nun das Chromoxyd anlangt,
so sind seit einer Reihe von Jahren vielfache Anstrengungen gemacht worden, dessen grüne Farbe zu verschönern,
und es sind in der That jetzt Ch.e im Handel, die gut und in ihrer Art schön sind, ohne freilich die Lebhaftigkeit der giftigen
Arsenikkupferfarben zu erreichen.
Durch Fällen einer Chromoxydsalzlösung mit einem Alkali wird ein Ch. von bläulich mattgrüner Farbe (Chromoxydhydrat) erhalten,
während die rein grünen Nüancen aus Chromoxyd bestehen und auf trocknem Wege durch Glühen von Kaliumchromat mit verschiedenen
Substanzen erhalten werden. Das geglühte Oxyd bildet die feuerbeständigste dunkelgrüne Farbe in der Porzellan- und Glasmalerei.
Was nun die neuem grünen Chromoxydfarben betrifft, die in der That eine Bereicherung der grünen Farbenmateriale
für Malerei, Tapetenfabrikation, Zeugdruck bilden und sich namentlich auch durch völlige Unschädlichkeit empfehlen, so
kann auf die zahlreichen betreffenden Spezialitäten hier nicht eingegangen werden. Es gehören zu diesen Präparaten Smaragdgrün,
Pannetier's, Plessy's, Guignet's, Arnaudon's Grün und manche andre, die auf dem Wege des Glühens oder des Kochens aus dem
doppeltchromsauren Salz mit verschiednen Zusätzen erhalten werden und im wesentlichen aus Chromoxyd bestehen,
zum Teil verbunden mit Bor- oder Phosphorsäure. - Chromgelb, Ch. und Chromrot sind zollfrei.
Wesentlich verschieden hiervon sind die ebenfalls mit Chromgrün bezeichneten Mischungen von Berlinerblau mit Chromgelb, meist mit
Zusatz von Kreide,
[* 5] Gips,
[* 6] Bleisulfat, Schwerspat, Thon u. dgl. Diese Farben führen im Handel auch die NamenResedagrün, Zinnobergrün, Myrtengrün, Laubgrün, Moosgrün, Deckgrün, Ölgrün, Seidengrün, Neapelgrün, Bronzegrün und werden
wegen ihrer Deckkraft als Anstrichfarben sowie in der Buntpapier- und Tapetenfabrikation, zum Teil auch als Malerfarben benutzt.