Chromeisen
stein
(Chromeisenerz, Chromit), ein dem Magneteisen ähnliches Erz, das wie dieses ein Glied [* 2] der Mineralfamilie der Spinelle bildet; es erscheint nur selten krystallisiert, und dann in Oktaedern, meist in unregelmäßigen Körnern und körnigen Aggregaten, von der Härte 5,5 und spec. Gewicht 4,5, halbmetallisch glänzend bis fettglänzend, bräunlichschwarz und in dickern Körnern undurchsichtig, doch in ganz dünnen Schichten rotgelb und bräunlich durchscheinend, ohne Einwirkung auf den Magnet, unschmelzbar; Säuren sind fast ohne Wirkung.
Mit Salpeter geschmolzen giebt der Chromeisen
stein im Wasser eine gelbe Lösung, welche die Reaktionen
der
Chromsäure zeigt. In chem. Hinsicht ist der Chromeisen
stein, wie alle
Mineralien
[* 3] der Spinellgruppe, eine
Verbindung von 1
Molekül Monoxyd
mit 1
Molekül Sesquioxyd, RO + R2O3 ; das erstere besteht wesentlich aus
Eisenoxydul und etwas
Magnesia
(auch wohl etwas Chromoxydul), das Sesquioxyd hauptsächlich aus
Chromoxyd und
Thonerde. Die Lagerstätten
des Chromeisen
stein finden sich namentlich mit
Serpentinen verknüpft, in denen auch häufig feine Körnchen des
Erzes zugegen sind, so
bei Grochau und
Silberberg in
Schlesien,
[* 4] Kraubat in
Steiermark,
[* 5] Eibenthal in der österr. Militärgrenze, Röraas in
Norwegen,
[* 6] Gassin im franz. Depart.
Var, auf der Shetlandsinsel
Unst, im
Ural u. s. w. Der Chromeisen
stein ist ein wichtiges Material
für die
Darstellung der Chromfarben, indem zuerst durch Schmelzen mit Salpeter
chromsaures Kalium und aus diesem das
Chromgrün
und
Chromgelb bereitet werden kann.