Chromatophōren
die Farbstoffzellen in den
Geweben mancher
Tiere. Sie finden sich besonders in der
Haut
[* 2] vor und können
sich meist zusammenziehen und ausdehnen, wodurch die
Farbe des betreffenden Teils sich ändert. Bei den
Tintenschnecken
[* 3] gehört
der
Farbenwechsel infolge dieses
Spiels der Chromatophoren
zu den auffälligsten
Erscheinungen. Hier sind sie während des Ruhezustandes
zu je einem kleinen
Punkt zusammengezogen, und dann ist die
Haut fast rein weiß mit dunkeln
Punkten; wenn
hingegen die im Umkreis jeder Chromatophore
strahlenförmig angebrachten
Muskeln
[* 4] sich zusammenziehen, so dehnen sich die Chromatophoren
bis
zu gegenseitiger Berührung aus und geben so dem
Tier ein dunkelbraunes Aussehen.
Beide Zustände können in einem
Augenblick wechseln; das nervöse
Zentrum, von welchem aus die Radiärmuskeln
gereizt werden, liegt in der
Nähe der Augenganglien und scheint mit ihm in der Art verbunden zu sein, daß willkürlich oder
unwillkürlich gewisse von den
Augen aufgenommene
Eindrücke die Chromatophoren
zur Thätigkeit anregen. Auch manche
Fische
[* 5] und
Krebse können
ihre
Farbe ebenfalls durch das
Spiel von Chromatophoren
ändern und mit ihrer Umgebung in
Einklang bringen, also auf
hellem
Grund heller, auf dunklem dunkler werden (sogen.
chromatische Anpassung, s.
Schutzfärbung), solange sie noch zu sehen
im stande sind, während sie nach Zerstörung des
Sehnervs oder anderweitiger
Blendung dieses
Vermögen einbüßen. Auch das
Chamäleon (s. d.) wechselt infolge seiner kontraktilen Chromatophoren
die
Farbe ziemlich rasch.
Vgl. Krukenberg, Vergleichend-physiologische Studien in Tunis, [* 6] Mentone und Palermo [* 7] (Heidelb. 1880).