griech. Übersetzung des hebräischen
Messias (maschiach), der Gesalbte, daher der
Ehren- und Amtsname Jesu,
der nach der Kirchenlehre vomHeiligenGeist zum König,
Priester und
Propheten gesalbt ist.
Wo Christus sollte geboren werden,
Matth. 2, 4. Da aber Johannes die Werke Christi hörete,
Matth. 11, 2. Siehe,
hier ist Christus oder da,
Matth. 24, 23. Denn es werden sich erheben falsche Christi,
Marc. 13, 22. Ist
er Christus, so steige er nun vom Kreuz,
Marc. 15, 32. Bist du Christus, so hilf dir selbst,
Luc. 23, 39. Bist du Christus,
so sage es uns frei heraus,
Joh. 10, 24. Im Namen Jesu Christi stehe auf,
Apg. 3, 6. Die Fürsten versammeln
sich wider seinen Christ,
Apg. 4,26. Und alsobald predigte er (Paulus) Christum,
Apg. 9, 20. Jesus Christus macht dich (Aeneas)
gesund,
Apg. 9, 34. Ich schäme mich des Evangelii von Christo nicht,Röm. 1, 16. Alle, die wir in Jesum
Christ getaufet sind, die sind in seinen Tod getauft,Röm. 6, 3. Ihr seid getöddtet dem Gesetz durch den Leib Christi,Röm. 7, 4. Miterben Christi,Röm. 8, 17. Wir sind viele ein Leib in Christo,Röm. 12, 5. Wir werden alle vor dem Richtstuhl
Christi dargestellt werden,Röm. 14, 10. Welcher (Epenätum) ist der Erstling unter denen aus Achaja
in Christo,Röm. 16, 5. Es grüßen euch die Gemeinen Christi,Röm. 16,16. Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi sei mit
euch allen,Röm. 16, 24. Wartet auf die Offenbarung unseres Herrn Jesu Christi,
1 Cor. 1, 7. Ist Christus
nun zertrennet,
1 Cor. 1, 13. Denen aber, die berufen sind, predigen wir Christum,
1 Cor. 1, 24. Wir sind Narren um Christi
willen,
1 Cor. 4, 10. Die Gemeinschaft des Blutes und Leibes Christi,
1 Cor. 10, 16. Ihr seid der Leib Christi,
1 Cor. 12, 27. So
Jemand den Herrn Jesum Christum nicht lieb hat,
1 Cor. 16, 22. Wir sind Gott ein guter Geruch Christi,
2 Cor.
2, 15. Ihr seid ein Brief Christi,
2 Cor. 3,3. Die Liebe Christi dringet uns also,
2 Cor. 5, 14. So sind wir nun Botschafter
an Christi
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Beiname Jesu von Nazareth, des Stifters der christl. Religion. Das Wort ist griechisch (christós), bedeutet
«Gesalbter» und ist Übersetzung des hebr. Messias (s. d.). Da
Jesus sich als der erwartete Messias oder Christus zu erkennen gab, verband man diesen Namen mit dem NamenJesus. Nach Jesu Tode wurde
Christus allmählich zum Personennamen, und schon in den neutestamentlichen Briefen findet sich JesusChristus so gebraucht. Da die Überzeugung,
daß Jesus von Nazareth der Christ sei, die Grundlage der neuen religiösen Gemeinschaft ward, so nannten
sich die Verehrer Jesu seit dem 2. Jahrh. mit dem ursprünglich von Heiden ausgegangenen NamenChristianer.
Die kirchlichen Vorstellungen von der Person Christi sind
schon in den fünf ersten Jahrhunderten in der Hauptsache zu einer
Art von Abschluß gekommen. Ihre Geschichte prägt sich namentlich in den verschiedenen Bedeutungen aus, in denen der Jesu
von Anfang an beigelegte Name «Sohn Gottes» genommen wurde. Jesus selbst hat das Wort im rein religiösen Sinne gebraucht oder
hat wenigstens einen rein religiösen Sinn in die jüd. Vorstellung des «Gottessohns» als des messianischen
Königs hineingelegt.
Auch die künstlichern Theorien von einer Präexistenz des wahren Propheten, der schon in den Patriarchen und Mose erschienen
sei, bis er in Jesu von Nazareth «seine Ruhe fand»,
oder von einem Engel oder Erzengel, der mit dem MenschenJesus während seines Erdendaseins sich verbunden habe, beruhen auf
derselben Voraussetzung, die das Judenchristentum nicht aufgeben konnte, ohne seine Grundlehre, die Einheit Gottes, zu verletzen.
Dagegen war das Heidenchristentum von Anfang an in der Richtung auf Anerkennung der wesentlichen Gottheit
Christi begriffen.
SchonPaulus sah in dem «SohneGottes» vor allem den Auferstandenen und zum Himmel
[* 3] Erhöhten und gelangte von dem Anschauungsbilde
des «pneumatischen Herrn der Herrlichkeit» zu der Annahme seiner Präexistenz. Dieser präexistente Sohn Gottes sei im Fleische
erschienen, um als der zweite Adam der Anfänger der neuen geistigen Schöpfung zu werden, durch seinen
Kreuzestod den Gesetzesfluch zu vernichten und in dem neuen geistigen Israel die Scheidewand zwischen Heiden und Juden niederzureißen.
Die jüngern Paulinischen Briefe legten ihm Prädikate bei, welche weit über die wesentliche Menschheit hinauswiesen. In der
Folgezeit sind im Heidenchristentum zwei Hauptrichtungen zu unterscheiden: die eine verehrte in Christus den
im Fleische erschienenen, dem Leiden
[* 4] und Sterben unterworfenen Gott, oder dieselbe Person wie den Vater im Himmel;
die andere
versuchte einen schon durch die alexandrinisch-jüd. Religionsphilosophie angebahnten Mittelweg, um die wesentliche Gottheit
Christi mit seinem persönlichen Unterschiede vom Vater zu vereinigen.
Dies geschah durch die Vorstellung,
daß das göttliche Offenbarungsprincip oder das göttliche «Wort» (Logos, s. d.), das von Anfang an bei Gott war, zum Zwecke
der Weltschöpfung als besondere göttliche Persönlichkeit hervorgegangen und in dem MenschenJesus von Nazareth Fleisch geworden
sei. Diese schon von hellenisierenden Kirchenlehrern des 2. Jahrh. entwickelte und durch das Johannes-Evangelium
empfohlene Lehre
[* 5] wurde von den röm. Bischöfen noch im 3. Jahrh. als «Zweigötterei»
verdammt, gewann aber immer allgemeiner in der Kirche die Oberhand. Die alexandrin. Lehrer bildeten sie weiter aus zur Annahme
eines ewigen Hervorgehens des Wortes aus Gott oder einer ewigen Zeugung des Sohnes durch den Vater.
Die Konsequenz davon war die von Athanasius behauptete volle Wesensgleichheit des Sohnes mit
Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.
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mehr
dem Vater, die von der Kirchenversammlung zu Nicäa (325) beschlossen und auf der zu Konstantinopel
[* 7] (381) bestätigt wurde.
Die Gegenlehre des Arius, daß der Sohn nur das erstgeschaffene Geschöpf und als solches freilich nicht Gott, aber der vorweltliche
Vermittler der Schöpfung und der Erlöser sei, unterlag nach harten Kämpfen (s. Arianer). Die weitern
kirchlichen Streitigkeiten bezogen sich nur auf das Verhältnis dieser zweiten göttlichen Persönlichkeit zu der Menschheit
in Christus. Die Alexandrinische Schule sprach nur von einer Erscheinung der ewigen Logospersönlichkeit in menschlicher Daseinsform
oder von einer Hinzunahme menschlicher Eigenschaften zu der Einheit einer gottmenschlichen Natur; die Antiochener lehrten
ein Einwohnen des göttlichen Logos in dem MenschenJesus. Letztere Lehre ward zu Ephesus (431), die Lehre
von einer Vermischung göttlicher und menschlicher Natur zu Chalcedon (451) verdammt. Die seitdem kirchlich feststehende Lehre
war die, daß in der Person Jesu Christi seit der Menschwerdung zwei ungetrennte und unvermischte Naturen, die göttliche
des ewigen Sohnes und eine menschliche, verbunden seien.
Noch in der Reformationszeit wiederholte sich in dem Lehrstreite zwischen Lutheranern und Reformierten über Christi Person
der alte Gegensatz zwischen Alexandrinern und Antiochenern in subtilerer Weise. Die luth. Dogmatik bildete die Lehre von der
Mitteilung göttlicher Eigenschaften an die menschliche Natur in Christus, vor allem der Allgegenwart
und der «Majestät», in der feinsten und künstlichsten Weise aus. Aber schon in der Reformationszeit haben die Socinianer,
danach die Deisten und Rationalisten die Gottheit Christi bestritten, und letztere fanden das Göttliche in ihm nur in seiner
«Weisheit und Tugend».
Der Versuch der Hegelschen Schule, die MenschwerdungGottes als tiefe spekulative Wahrheit zu begründen,
schien nur zu einer MenschwerdungGottes in der Gattung zu führen, und endete in Strauß
[* 8] mit dem Eingeständnisse, daß die
göttliche «Idee» niemals ihre Fülle über ein einziges Individuum ausschütte,
um gegen die andern zu geizen. Schleiermacher setzte das «Sein Gottes in Christus» in die Kräftigkeit seines
Gottesbewußtseins oder in seine religiös-sittliche Urbildlichkeit, wurde aber ebenfalls von Strauß bekämpft, und in der
spekulativen, von Hegel und Schleiermacher ausgegangenen Theologie wurde über die Möglichkeit der Annahme eines schlechthin
unsündlichen Menschen gestritten.
Die freiere Theologie der Gegenwart hat das Göttliche, dessen Offenbarung in Christus der christl.
Glaube festhalten muß, nur als den höchsten Ausdruck der in einem vollkommen gotteinigen Menschenleben offenbarten göttlichen
Liebe gefaßt. Unter Festhaltung der wesentlich menschlichen Persönlichkeit Christi pflegt die Ritschlsche Schule seine
«Gottheit» von neuem zu betonen, versteht aber darunter nur die Offenbarung
des auf die Gründung des Gottesreichs gerichteten Willen Gottes in Christi Person und Werk. (S. Christentum
und Jesus.) -