Christópulos
,
Athanasios, neugriech. Dichter, geb. 1770 zu Kastoria, erhielt seine Schulbildung zu Bukarest, [* 2] studierte zu Pest und Padua [* 3] Medizin und Rechte, wurde Erzieher bei Fürst Murusis zu Bukarest, Richter in Jassy, später in Bukarest, wo er mit der Abfassung eines Gesetzbuchs für die Walachei betraut wurde. Nachdem er in der Moldau mehrere öffentliche Ämter bekleidet hatte, lebte er seit 1833 in Griechenland, [* 4] seit 1836 in der Walachei, wo er starb. Er schrieb ein histor.-polit.Werk «Politika parallela» (Athen [* 5] 1833),
eine «Grammatik der gemeingriech. Sprache» [* 6] (in griech. Sprache, Wien [* 7] 1805),
Dramen (z. B. «Achilleus»),
dichtete das 1. Buch der Iliade und die «Oden» der Sappho neugriechisch um, verfaßte anakreontische Gedichte, darunter sein bestes Gedicht: «Amors Selbstverteidigung». Diese Lieder (2 Bde., Par. 1833, 1841 u. 1865; deutsch von Boltz, Lpz. 1880; 2. Aufl. 1884) begründeten seinen Dichterruhm. Seine sprachwissenschaftlichen Arbeiten («Hellenika archaiologemata», Athen 1853, mit Biographie) sind bedeutungslos.