Henri, Negerkönig von Haïti,
[* 2] geb. auf
Saint
[* 3]
Christopher, einer der
Kleinen Antillen,
kam schon in seiner
Jugend nach Haïti. Bei dem dortigen Negeraufstande (s. Haïti) 1794 trat er sogleich auf
Seite
der
Schwarzen und zeichnete sich durch seine Kühnheit und Thatkraft aus.
Toussaint l’Ouverture (s. d.) machte ihn zum Brigadegeneral
und zum Gouverneur einer
Provinz. Unter
C.s und
Dessalines’ (s. d.)
Führung wurden die Versuche der
Franzosen,
die
Insel wiederzuerobern, zurückgeschlagen.
Nach
Dessalines’Tode wurde Christophe Febr. 1807 zum Präsidenten der Republik Haïti gewählt, doch konnte er nicht hindern,
daß sich der ganze
Süden und Westen unter dem
Mulatten Pétion (s. d.) als selbständige Republik konstituierte. 1811 ließ
sich Christophe als
Heinrich I. zum König von Haïti krönen und erließ den
CodeHenri, eine geschickte
Anpassung des
Code Napoléon
an die Verhältnisse seines
Reichs. Als Pétion 1818 gestorben war, erneuerte Christophe seine Versuche, die ganze
Insel wieder unter
seiner Herrschaft zu vereinigen; jedoch ließ ihn ein Soldatenaufstand an seiner Rettung verzweifeln,
und, um den Meuterern nicht in die
Hände zu fallen, erschoß er sich
und Montigny-Mitrailleuse, eine 1869 in
Belgien
[* 4] und
Österreich
[* 5] eingeführte, nach ihren Erfindern benannte
Mitrailleuse belg. Ursprungs und nach demselben Grundsatz gebaut wie
die nach ihr konstruierte bekannte franz.
Mitrailleuse (canon à balles); sie besteht aus einem
Bündel von 37 Gewehrläufen,
die alle gleichzeitig von hinten geladen werden, indem man einen gefüllten Patronenhalter (Stahlplatte mit 37 mit den Gewehrläufen
korrespondierenden Löchern, in denen die
Patronen stecken) einsetzt.
Der Abfeuerungsmechanismus, ein Kasten mit Schlagstiften, die unter dem Druck von ebenso vielen Spiralfedern
stehen, wird durch einen Handhebel fest hinter den Patronenhalter geschoben, von letzterm nur durch eine dünne Stahlplatte
getrennt, die das Vorschnellen der Schlagstifte verhindert. Wird diese Stahlplatte nach unten geschoben, so wird ein
Schlagbolzen
nach dem andern frei, trifft auf die vor ihm befindliche
Patrone und entzündet sie. Nach erfolgtem Abschießen
wird der Mechanismus wieder zurückgezogen und nach dem Ersatz des leeren Patronenhalters durch einen vollen wieder vorgeschoben.
Die Stahlplatte hebt sich durch Federkraft von selbst. Das
Feuern erfolgt also in
Lagen von 37 Schuß, und da in
einer Minute etwa 8
Lagen abgegeben werden können, wird eine Feuergeschwindigkeit von etwa 296 Schuß erreicht. Das
Geschütz
ist durch die neuern Mitrailleusenkonstruktionen überholt, wird daher nur noch für nebensächliche Festungszwecke benutzt.