Christophe
,
Henri, als
Heinrich I.
Kaiser von
Haïti,
[* 2] geb. als Negersklave auf der
Insel
Grenada, kam früh nach
Haïti, schwang sich nach
Ausbruch des
Aufstandes gegen die
Franzosen 1793 zum Brigadegeneral empor und verteidigte
mit
Glück 1802
Cap Haïti. Als
Haupt der
Partei der
Neger empörte er sich mit dem
Mulatten
Pétion 1805 gegen
Dessalines, den er 1806 ermorden
ließ. Darauf kämpfte er mit
Pétion um die
Alleinherrschaft, bis sie 1808 das Land so teilten, daß Christophe
den
von den
Negern bewohnten nördlichen Teil erhielt.
Diesen verwandelte er 1811 in eine erbliche
Monarchie und ließ sich 1811 als
Heinrich I. zum
Kaiser
¶
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krönen. Er herrschte mit Festigkeit
[* 4] und nicht ohne Einsicht, machte sich aber durch die Nachahmung der Napoleonischen Einrichtungen
lächerlich, indem er einen Code Henri erließ und einen von den komischten Titeln und Hofämtern strotzenden Hofstaat einrichtete.
Da er infolge wiederholter Aufstände immer grausamer regierte, brach im September 1820 eine allgemeine
Empörung gegen ihn aus; als diese siegte, erschoß sich Christophe
8. Okt. selbst, um nicht seinen Feinden in die Hände zu fallen.