Christiansö
,
drei dän. Felseneilande in der
Ostsee,
ca. 19 km von der nordöstlichen
Küste der
Insel
Bornholm entfernt,
zum
Amt
Bornholm gehörig, ehemals
Ertholme (Erbseninseln), jetzt aber nach der größten derselben benannt, obgleich der
Name
Christiansö
eigentlich nur die ehemalige Seefestung bezeichnet, welche auf den beiden
Inseln Christiansholm
und
Frederiksholm liegt. Da in
Bornholm ein sicherer und guter Kriegshafen gänzlich fehlt, hier aber zwischen den erwähnten
Inseln ein solcher mit einer Tiefe von 4-5,5 m vorhanden ist, so ließ
Christian V. 1684 den
Hafen anlegen, welcher durch eine
Floßbrücke in einen nördlichen und einen südlichen Teil geteilt ist.
Der nördliche Teil hat selbst für größere
Schiffe
[* 3] ausreichende Tiefe, ist aber so kurz und schmal, daß große Fahrzeuge
ein- und ausbugsiert werden müssen. Der südliche, kleinere
Hafen ist nur
ca. 4 m tief. Die
Inseln sind sehr klein: Christiansholm
ist
ca. 700 m lang, Frederiksholm
ca. 440 m;
noch kleiner ist die Insel Gräsholm (Grasinsel), auf welcher trotz ihres Namens kaum ein Grashalm wächst, aber Eidergänse in zahlloser Menge nisten.
Die Festungswerke liegen größtenteils
auf Christiansholm
, woselbst auch die Staatsgefängnisse und die
Wohnungen der Beamten sowie die
Kirche sich befinden.
Da man
aber die Unhaltbarkeit dieser
Festung
[* 4] anerkannte, so wurde sie als solche 1855 aufgehoben. Die
Bevölkerung,
[* 5] 1845 noch 393
Seelen
zählend, ist auf (1880) 259 herabgesunken; die militärische
Besatzung, welche notwendig ist, weil noch einige Hafenbatterien
montiert bleiben, wird regelmäßig abgelöst. Die
Inseln sind mit
Riffen umgeben, die um so gefährlicher sind, als alle
Schiffe
dicht daran vorbeisegeln müssen.
Daher ist ein 25 km weit sichtbares
Leuchtfeuer errichtet.