Titel
Christen
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1) Joseph, Bildhauer, geb. 1769 zu Buochs im Kanton [* 2] Unterwalden, lernte seit 1785 bei dem Bildnismaler Würsch in Luzern [* 3] zeichnen, wandte sich aber bald der Skulptur zu, arbeitete 1788-91 in Rom [* 4] unter Trippels Leitung und ließ sich dann in Basel [* 5] nieder, wo er 1838 starb. Von seinen Werken sind anzuführen: die Statue des Nikolaus von der Flüe, das Monument Eschers von Berg aus Zürich, [* 6] die Gruppe: Angelika und Medor, ein Werk voll Zierlichkeit und Anmut, das vornehmlich seinen Ruf begründete, die Büsten Salomon Geßners und des Schweizerhelden Hans von Hallwyl, in übernatürlicher Größe, die von Pestalozzi und Pfeffel, letztere in der Glyptothek zu München. [* 7]
Christenheit - Christe

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Seite 4.83.2) Ada, Pseudonym für Christine Friderik, Dichterin, geb. zu Wien, [* 8] verlebte als Tochter eines um sein Vermögen gekommenen Kaufmanns eine traurige Jugend, ging mit 15 Jahren zum Theater [* 9] und spielte auf kleinen Bühnen in Ungarn, [* 10] wo sie 1864 ein Herr v. Neupauer heiratete. Als dieser bald darauf im Wahnsinn starb, kehrte sie nach Wien zurück und veröffentlichte ihre »Lieder einer Verlornen« (Hamb. 1868, 3. Aufl. 1873), die in ihrer Umkehr der Heineschen wandelbaren Verliebtheit und Leichtsinnigkeit aus dem Männlichen ins Weibliche einerseits viele Anhänger, anderseits ¶
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ebenso vielen Widerspruch fanden. Später folgten neue Gedichte: »Aus der Asche« (Hamb. 1870) und »Schatten« [* 12] (das. 1873),
die wenig von sich reden machten, zuletzt die lyrische Sammlung »Aus der Tiefe« (das. 1878). Noch minder vermochten ein Drama: »Faustina« (Wien 1871),
ein Roman: »Ella« (das. 1873),
die Novellen »Vom Wege« (das. 1873) und die Skizzen: »Aus dem Leben« (Leipz. 1876) und »Unsre Nachbarn« (Dresd. 1884) durchzudringen. Sie lebt jetzt als die Gattin eines Herrn v. Breden in Wien.