Stadt im preuß. Regierungsbezirk Marienwerder, Kreis Stuhm, an der Sorge, 19 km von der
Eisenbahnstation Altfelde (an der Ostbahn), hat eine evangelische und kathol. Kirche, ein Amtsgericht, ein Schloß, Viehzucht und
(1880) 3284 Einw. (921 Katholiken und 256 Juden). Das erwähnte Schloß wurde um 1247 von den Deutschen Rittern angelegt und
in wiederholten Kämpfen gegen die Preußen und den Herzog Swantopolk von Pommerellen behauptet. Es wurde 1250 Sitz
eines Komturs.
Die um das Schloß entstehende Stadt erhielt 1288 Stadtrecht. Christburg war in der Folge eine der drei Münzstätten Preußens, worin 1335 die
ersten Heller geschlagen wurden; seit 1360 war es der Sitz des Obertrappiers (s. Deutscher Orden). 1400 brannte
die Stadt ab, das Schloß wurde nach der Schlacht bei Tannenberg zerstört und die Ordenskommende nach Preußisch-Mark verlegt.
Im Reich der Gespenstergeschichten haben die Trümmer des Schlosses keine geringere nationale Berühmtheit als der Blocksberg
im Harz.
Stadt im Kreis Stuhm des preuß. Reg.-Bez. Marienwerder, 23 km östlich von
Stuhm, an der zum Frischen Haff gehenden Sorge, hat (1890) 3113 E., darunter 898 Katholiken und 193 Israeliten,
Post zweiter Klasse, Telegraph, Amtsgericht (Landgericht Elbing), evang. und kath. Kirche, ein altes Kloster (jetzt als Schule
benutzt) mit Kirche der kath. Gemeinde, Privatmädchenschule, gewerbliche Fortbildungsschule, Vorschußverein.
Die Stadt wurde 1267 gegründet. Die Burg, 1248 von den Deutschrittern angelegt, war Sitz des Ordenstrappiers und der Schauplatz
vieler Kämpfe; sie wurde nach der Schlacht bei Tannenberg (1410) vollständig zerstört. In der Nähe
die Grafschaft Prökelwitz mit bedeutenden Forsten und Wildstand.