ein eigentümliches Zeichen, die symbolische Anrufung Gottes (neben der durch Worte ausgedrückten) bedeutend,
am Anfange der Königsurkunden, in der ältesten Form (bei den Merowingerurkunden) einem griech.
χ, später mehr einem C gleichend. An beiden Formen finden sich zahlreiche Verschnörkelungen, in der Ausbiegung des C Verschlingungen
mit eingezeichneten tironischen Noten (s. d.); einzelne sind von Sickel entziffert, z. B. «ante omnia Christus».
Vom 11. Jahrh. an bleibt nur das C und auch dieses verschwindet im Anfang des 13. Jahrh.;
nur in Klosterurkunden hält es sich länger. Ein gleiches Zeichen findet sich häufig auch am Ende des Urkundentextes vor derUnterschrift des Kanzlers oder Notars und bisweilen erscheinen ähnliche Zeichen, nur kleiner, auch an
andern Stellen der Urkunden. Weil unter den verschiedenen Deutungen des χ und C (Jesus, Christus?) auch das Wort «crux» Anklang
fand, erscheint in vielen Urkunden später ein einfaches Kreuz.
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