Choulant
(spr. schuláng), Ludwig Theodor, Architekturmaler und Architekt, geb. zu Dresden, Sohn des bekannten medizinischen Schriftstellers Ludwig C. (gest. 1861), besuchte das dortige Polytechnikum und die Akademie, wurde Schüler von Semper, machte seine erste Studienreise 1850-51 nach Italien und Sicilien, nahm 1858-61 einen längern Aufenthalt in Rom und studierte hierauf auch die Bauwerke in Venedig, Florenz und andern italienischen Städten.
Als Architekt leitete er den Bau der katholischen Kirche in Neustadt-Dresden, baute die Diakonissenkapelle, einige Villen und Wohnhäuser und malte Architekturbilder in Öl wie in Aquarell von gründlicher Sachkenntnis, trefflicher Zeichnung und malerischer Wirkung. Zu seinen Hauptwerken gehören: die Wandgemälde in den Vestibülen des Hoftheaters, die im Wappensaal des königl. Schlosses, darstellend die acht Stammburgen des sächsischen Hauses, sowie die Ölbilder: Albrechtsburg zu Meißen, die Tiberinsel, Sant' Anastasia in Verona, die Engelsburg in Rom (Museum in Dresden) und neuerdings ein sehr wirkungsvolles Motiv aus Venedig. Für das Prachtwerk «Venedig» (bei Bruckmann in München) lieferte er viele Zeichnungen. 1868 wurde er zum sächsischen Hofmaler ernannt.