Choris
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Ludwig (russ. Leontij), russ. Zeichner, geb. zu Jekaterinoslaw in Kleinrußland, bildete sich auf der Akademie zu Petersburg. [* 2] 1813 begleitete er den Naturforscher Marschall v. Bieberstein auf der Reise nach dem Kaukasus und 1815-18 Otto v. Kotzebue auf seiner Fahrt um ¶
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die Erde und kam 1819 nach Frankreich, wo er seine »Voyage pittoresque autour du monde« (Par. 1821 bis 1823) erscheinen ließ, in deren Zeichnungen Originalität, Wahrheit und Lebensfrische in gleichem Maß herrschen. Neben dem Menschen machte er auch die Physiognomie der Pflanzenwelt zum Gegenstand seiner Darstellungen und begründete so ein neues Genre der physiognomischen Zeichenkunst. [* 4] Er begab sich 1819 nach Paris, [* 5] und während er hier auf Stein zeichnen lernte, bildete er sich unter Gérards und Regnaults Leitung zugleich in der Historienmalerei aus und reiste mit ersterm 1826 nach Reims, [* 6] um eine Zeichnung der Krönung Karls X. zu entwerfen. Im J. 1827 reiste er nach Südamerika, [* 7] wurde aber auf der Reise nach Veracruz von Straßenräubern ermordet. Die oben genannte »Voyage pittoresque« setzte er fort in dem Werk »Vues et paysages des régions équinoxiales, recueils dans un voyage autour du monde« (Par. 1826, 24 Tafeln). Nach seinem Tod erschien: »Recueil de têtes et de costumes des habitants de la Russie, avec des vues du mont Caucase, etc.«