Cholerisch
nannten die Alten dasjenige Temperament (s. d.), bei welchem ihrer Ansicht nach die Galle (grch. cholē) überwog. Im allgemeinen bezeichnet man jetzt als cholerisches (warmblütiges, feuriges) Temperament diejenige Geistes- und Körpereigentümlichkeit, bei welcher Energie (Thatkraft, Ausdauer, Entschlossenheit, Muskelstärke und straffe Körperhaltung), mit leichter Erregbarkeit, aber Stärke und Nachhaltigkeit der Erregungen (Reizbarkeit, Ruhm- und Ehrbegierde u. s. w.) gepaart, in hohem Grade vorhanden ist. Am ausgeprägtesten findet es sich beim männlichen Geschlecht, im mittlern Lebensalter sowie in südl. Gegenden, unter Europäern bei Italienern, Spaniern und Corsen.