(spr. -metzki),Johann,
Ritter von, österreich.
Minister, geb. studierte in
Wien
[* 2] die
Rechte, trat
sodann in den
Staatsdienst, ward Staatsanwaltssubstitut in
Brünn
[* 3] und nahm 1865 unter
Belcredi seinen
Abschied, ward aber 1867 von
Giskra zum Statthaltereirat in
Brünn ernannt, was er bis 1870 blieb. Dann widmete er sich bloß seiner
parlamentarischen Thätigkeit als Mitglied der Verfassungspartei im
Reichsrat und im mährischen
Landtag, bis er zum
Ackerbauminister im
MinisteriumAuersperg, nach
Banhans' Rücktritt zum Handelsminister ernannt wurde. 1879 trat
er mit dem verfassungstreuen
MinisteriumAuersperg zurück und war seitdem einer der
Führer der Verfassungspartei
oder des
Klubs der
Linken im
Reichsrat und im mährischen
Landtag.
Johann, Ritter von, österreich. Politiker, wurde 1886 zum zweiten und 1888 zum ersten Vizepräsidenten des
österreichischen Abgeordnetenhauses, 1887 und 1889 auch zum Vizepräsidenten der österreichischen Delegation gewählt und 1889 in
den Freiherrenstand erhoben;
obwohl liberal und verfassungstreu, vermied er doch jedes schroffe Auftreten gegen die Regierung.
(spr.-etzki), Joh., Freiherr von, österr. Staatsmann, geb. in Zara
[* 4] in Dalmatien, studierte in Wien
und wurde Staatsanwalt-SubstitutinBrünn. 1865 vom mähr. Großgrundbesitz in den mähr. Landtag
gewählt, schloß er sich der verfassungstreuen Centrumspartei an, trat 1867 aus dem Staatsdienst und wurde in den Landesausschuß
von Mähren
[* 5] gewählt. Als erster Statthaltereirat wurde Chlumecky 1868 wieder in den Staatsdienst berufen, den er unter Potockis Regierung
abermals verließ, und hierauf vom mähr. Landtag in den Reichsrat entsandt,
wo er mit Lasser die Führung der gemäßigten (Großgrundbesitzer-)Gruppo der Linken übernahm.
Bei der Bildung des KabinettsAuersperg erhielt Chlumecky Nov. 1871 die Leitung des Ackerbauministeriums, und nach dem Rücktritt des
Dr. Banhans Mai 1875 die des Handelsministeriums. In letzterer Stellung brachte er nach dem Scheitern der
Zollvertragsverhandlungen mit Deutschland
[* 6] 1878 den autonomen Zolltarif zu stande und schloß auf dieser Grundlage einen Zollvertrag
mit Italien
[* 7] ab. Infolge der für die Verfassungspartei ungünstigen Wahlen trat Chlumecky im Aug. 1879 zurück und wurde Okt. 1880 in
das Abgeordnetenhaus gewählt, wo er als Vorstandsmitglied des Klubs der vereinigten Linken einer der
maßgebenden Führer derselben war. 1885 wurde er zum zweiten, 1888 zum ersten Vicepräsidenten, 1893 zum Präsidenten des
Abgeordnetenhauses, seit 1887 auch wiederholt in der österr. Delegation zum Vorsitzenden gewählt. 1889 wurde er in den
Freiherrenstand erhoben.