Chlorsilber
,
s. v. w. Silberchlorid.
Chlorsilber
138 Wörter, 1'146 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Chlorsilber,
s. v. w. Silberchlorid.
Chlorsilber,
Mineral, s. v. w. Hornerz. ^[= (Hornsilber, Kerargyrit, Silberhornerz), Mineral aus der Ordnung der einfachen Haloidsalze, ...]
Chlorsilber
(Silberchlorid, Silbermonochlorid, Argentum chloratum, Argentum muriaticum);
wird am einfachsten durch Fällen einer Silberlösung mit Salzsäure erhalten;
weißer, flockiger, am Lichte sich schnell schwärzender Niederschlag, schmilzt in der Hitze sehr leicht zu einer nach dem Erkalten hornartig aussehenden Masse.
Das Ch. findet sich auch schon in der Natur als Silberhornerz (Hornsilber, Kerargyrit);
es ist ein ergiebiges Silbererz und enthält 75% Silber.
Das künstlich dargestellte Ch. wird zur Füllung galvanischer
Chlorsilbe
rbatterien und als Zusatz zu N eusilberputzpulver verwendet. - Zollfrei.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Chlorsilber,
Silberchlorid, als Mineral Hornerz (s. d.), AgCl, weißer, in Säuren und Wasser unlöslicher, für Licht [* 2] empfindlicher Niederschlag, leicht in wässerigem Ammoniak, Cyankalium und Natriumthiosulfat löslich, in geringer Menge auch in konzentrierter Kochsalzlösung, schmilzt bei höherer Temperatur zu einer beim Erkalten durchscheinenden schneidbaren Masse. Es findet wegen seiner Lichtempfindlichkeit Verwendung in der Photographie.
(Chlorsilber) AgCl findet sich als Silberhornerz und Buttermilcherz in geringer Menge im Meerwasser, mit Bromsilber verbunden in einigen Mineralien. [* 5] Es entsteht beim Erhitzen von Silber in Chlor oder Chlorwasserstoff, auch wird das Metall durch Salzsäure und Kochsalzlösung oberflächlich in S. verwandelt. Es wird aus Lösungen von salpetersaurem Silberoxyd durch lösliche Chloride oder Salzsäure käsig gefällt, ist farblos, amorph, unlöslich in Wasser und verdünnter Salpetersäure, schwer löslich in konzentrierter Salzsäure, Salmiak- und Kochsalzlösung, leicht in Ammoniak, Cyankalium, unterschwefligsaurem und schwefligsaurem Natron und salpetersaurem Quecksilberoxyd, schmilzt bei 260°, erstarrt zu einer farblosen, schneidbaren, hornigen Masse vom spez. Gew. 5,59 und wird durch Wasserstoff, durch viele organische, besonders wasserstoffreiche Substanzen, Kupferchlorür, Kalilauge mit Milchzucker, beim Schmelzen mit kohlensaurem Kali oder Kalk und vorzüglich unter angesäuertem Wasser durch Zink oder Eisen [* 6] leicht und vollständig reduziert.
Aus der Lösung in Ammoniak fällen Zink und Kupfer [* 7] metallisches Silber. Es färbt sich am Licht sehr schnell violett, dann schwarz unter Chlorentwickelung. Diese Färbung tritt nicht ein in Chlorwasser, und dunkel gewordenes S. wird durch Chlorwasser wieder entfärbt. Man benutzt S. in der Photographie, zur Messung der Lichtintensität, zur kalten Versilberung, in ammoniakalischer Lösung zum Färben von Perlmutter, zur Darstellung von reinem Silber, zur Analyse des Eisens, als Lötrohrreagens etc. Silberchlorür Ag4Cl3 ist ein schwarzes Pulver, welches durch Ammoniak und Salpetersäure in S. und metallisches Silber zerlegt wird. Ob die Schwärzung des Silberchlorürs am Licht auf Bildung von S. beruht, scheint noch nicht sicher ermittelt zu sein.