Silberchlorid, als Mineral Hornerz (s. d.), AgCl, weißer, in Säuren und
Wasser unlöslicher, für Licht
[* 2] empfindlicher Niederschlag, leicht in wässerigem
Ammoniak,
Cyankalium und Natriumthiosulfat
löslich, in geringer Menge auch in konzentrierter Kochsalzlösung, schmilzt bei höherer
Temperatur zu
einer beim Erkalten durchscheinenden schneidbaren
Masse. Es findet wegen seiner Lichtempfindlichkeit Verwendung in der
Photographie.
Aus der Lösung in Ammoniak fällen Zink und Kupfer
[* 8] metallisches Silber. Es färbt sich am Licht sehr schnell
violett, dann schwarz unter Chlorentwickelung. Diese Färbung tritt nicht ein in Chlorwasser, und dunkel gewordenes S. wird
durch Chlorwasser wieder entfärbt. Man benutzt S. in der Photographie, zur Messung der Lichtintensität, zur kalten Versilberung,
in ammoniakalischer Lösung zum Färben von Perlmutter, zur Darstellung von reinem Silber, zur Analyse des
Eisens, als Lötrohrreagens etc. Silberchlorür Ag4Cl3 ist ein schwarzes
Pulver, welches durch Ammoniak und Salpetersäure in S. und metallisches Silber
zerlegt wird. Ob die Schwärzung des Silberchlorürs
am Licht auf Bildung von S. beruht, scheint noch nicht sicher ermittelt zu sein.