Chlorschwefel
,
s. Schwefelchlorür.
Chlorschwefel
64 Wörter, 522 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Chlorschwefel,
s. Schwefelchlorür.
Chlorschwefel
(Schwefelchlorür, Halbchlorschwefel
, Schwefelsemichlorid, Sulphur chloratum);
aus Schwefel und Chlor bestehende, rotgelbe, an der Luft stark rauchende, höchst übelriechende, ätzende Flüssigkeit von 1,687 spez.
Gewicht, unzersetzt flüchtig, mischt sich nicht mit Wasser, wird aber durch dieses nach und nach zersetzt.
Der Ch. wird zum Vulkanisieren von Kautschuk benutzt, da er große Mengen von Schwefel leicht löst. - Zollfrei.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Chlorschwefel,
s. Schwefelchloride.
(Chlorschwefel) SCl entsteht, wenn man einen Strom von getrocknetem Chlor langsam zu geschmolzenem Schwefel leitet, der in einer Retorte auf 125-130° erhitzt wird. Die entweichenden Dämpfe verdichtet man in einer gut gekühlten Vorlage, worauf das Produkt durch wiederholte Destillation [* 4] gereinigt wird, bis es bei 138° siedet. S. bildet eine bernsteingelbe Flüssigkeit vom spez. Gew. 1,705, riecht eigentümlich unangenehm erstickend, reizt die Augen zu Thränen, schmeckt sauer, ätzend bitter, raucht stark an der Luft, ist flüchtig, siedet bei 138°, zersetzt sich mit Wasser in Chlorwasserstoff, Schwefel und schweflige Säure, mischt sich mit Schwefelkohlenstoff und Benzin, löst sich in Alkohol und Äther unter Zersetzung, löst 67 Proz. Schwefel und dient zum Vulkanisieren des Kautschuks. Bei weiterer Behandlung mit Chlor verwandelt sich S. in dunkelrotes, flüssiges Schwefelchlorid SCl2 , welches bei 64° siedet und dabei in Chlor und S. zerfällt.