(Schwefelchlorür, Halbchlorschwefel
, Schwefelsemichlorid, Sulphur chloratum);
aus
Schwefel und Chlor
bestehende, rotgelbe, an der Luft stark rauchende, höchst übelriechende, ätzende Flüssigkeit von 1,687
spez.
Gewicht, unzersetzt flüchtig, mischt sich nicht mit Wasser, wird aber durch dieses nach und nach zersetzt.
Der Ch.
wird zum Vulkanisieren von
Kautschuk benutzt, da er große Mengen von
Schwefel leicht löst. - Zollfrei.
(Chlorschwefel) SCl entsteht, wenn man einen Strom von getrocknetem Chlor langsam
zu geschmolzenem Schwefel leitet, der in einer Retorte auf 125-130° erhitzt wird. Die entweichenden Dämpfe verdichtet man in
einer gut gekühlten Vorlage, worauf das Produkt durch wiederholte Destillation
[* 4] gereinigt wird, bis es bei 138° siedet. S.
bildet eine bernsteingelbe Flüssigkeit vom spez. Gew. 1,705, riecht eigentümlich unangenehm erstickend,
reizt die Augen zu Thränen, schmeckt sauer, ätzend bitter, raucht stark an der Luft, ist flüchtig, siedet
bei 138°, zersetzt sich mit Wasser in Chlorwasserstoff,
[* 5] Schwefel und schweflige Säure, mischt sich mit Schwefelkohlenstoff und
Benzin, löst sich in Alkohol und Äther unter Zersetzung, löst 67 Proz. Schwefel und dient zum Vulkanisieren
des Kautschuks. Bei weiterer Behandlung mit Chlor verwandelt sich S. in dunkelrotes, flüssiges Schwefelchlorid SCl2 ,
welches bei 64° siedet und dabei in Chlor und S. zerfällt.