Chlorkalium
,
KCl, findet sich als Mineral
Sylvin (s. d.), als
Bestandteil des Meerwassers und in
größter Menge in Form eines Doppelsalzes im
Carnallit (s. d.). Der
Carnallit ist ein
Bestandteil der sog.
Abraumsalze, die
ein Gemenge von diesem
Salz
[* 2] mit Kieserit und
Steinsalz sind. Zur Gewinnung des Chlorkalium
werden die zerkleinerten
Abraumsalze mit einer
zur Lösung des Ganzen unzureichenden Menge von Wasser durch einströmenden
Dampf
[* 3] zum Sieden erhitzt und
die gesättigte Lauge von dem Salzrückstand getrennt. Es löst sich dabei vorzugsweise
Carnallit, der aber bei der
Auflösung
in seine
Bestandteile Chlorkalium
und
Chlormagnesium zerfällt, während Kieserit und
Steinsalz zum größten
Teil zurückbleiben.
Die Carnallitlauge scheidet beim Erkalten eine reichliche
Krystallisation von ab, das von der
Mutterlauge,
die bei der nächsten
Operation unter Zusatz von wenig Wasser zum Aufkochen des
Abraumsalzes dient, getrennt und mit kaltem
Wasser gewaschen wird. Nach dem in Flammöfen ausgeführten
Trocknen und schwachen Rösten ist das Chlorkalium
Handelsware und in diesem
Zustande das Rohmaterial für die technische
Darstellung der meisten Kaliumverbindungen. Nach der durch Umkrystallisation
bewirkten Reindarstellung bildet es farblose, würfelförmige
Krystalle, die mit kochendem Wasser eine Lösung von 37 Proz.
Salzgehalt geben, während die Lösung bei 15° nur 25 Proz.
Salz enthält; es schmilzt bei schwacher
Glühhitze und verdampft
bei höherer
Temperatur in erheblicher Menge.