Chlorkalium
(Kaliumchlorid, salzsaures Kali, Digestivsalz, Kalium chloratum, Kali muriaticum); diese dem Chlornatrium oder Kochsalz in vieler Beziehung sehr ähnliche Verbindung, aus Chlor und Kaliummetall bestehend, findet sich in der Natur zuweilen rein als Sylvin, in viel größeren Mengen aber mit Chlormagnesium und Wasser verbunden als Carnallit in den Abraumsalzlagern von Staßfurt und von Kaluscz. Aus diesem Carnallit wird jetzt das Ch. in sehr bedeutenden Mengen abgeschieden und hauptsächlich zur Darstellung von Pottasche und zur Umwandlung von Natronsalpeter in Kalisalpeter verwendet, sowie auch in der Alaunfabrikation, als Düngemittel und zu einigen andren Zwecken. Es findet ein starker Export von Ch., namentlich nach England, statt.
Die Produktion von Ch. in Deutschland belief sich im Jahre 1878 auf 105836 Tonnen (à 1000 kg) im Werte von 11247606 Mk. und 1879 auf 90078 Tonnen im Werte von 9375220 Mk. Das Ch. erscheint in kleinen, würfelförmigen, farblosen Kristallen, die etwas schärfer als Kochsalz schmecken, sich in Wasser leicht lösen und beim Erwärmen verknistern. Vom Chlornatrium läßt es sich leicht unterscheiden, da es die Flamme nicht gelb, sondern violett färbt; ferner gibt es mit einer Lösung von saurem weinsaurem Natron einen weißen kristallinischen Niederschlag und mit Platinchlorid einen gelben von Chlorplatinkalium, während Chlornatrium durch diese beiden Reagentien nicht verändert wird. - Zollfrei.