Chlorantimon
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s. Antimonchlorid und Antimonchlorür.
Chlorantimon
8 Wörter, 92 Zeichen
Chlorantimon,
s. Antimonchlorid und Antimonchlorür.
(Antimontrichlorid, Antimonchlorür, Chlorantimon) SbCl3 erhält man bei der Einwirkung von Chlor auf überschüssiges Antimon oder beim Auflösen von Antimonoxyd oder Schwefelantimon in Salzsäure, Verdampfen der Lösung und Destillation; [* 3] es verflüchtigt sich und setzt ¶
sich in dem kältern Teil des Apparats als farblose, kristallinische, butterartige Masse (Spießglanzbutter, Butyrum Antimonii) ab. Sie raucht an der Luft, zieht Feuchtigkeit an und zerfließt, schmilzt bei 72° zu einer öligen Flüssigkeit, siedet bei 223°, wirkt höchst ätzend, löst sich in Alkohol, wird aber durch Wasser zersetzt, wobei sich Antimonoxychlorid von schwankender Zusammensetzung als weißes Pulver ausscheidet. Dies war als Algarotpulver offizinell, löst sich in Salzsäure und gibt beim Kochen mit viel Wasser zuletzt Antimonoxyd.
Eine Lösung der Spießglanzbutter, welche man durch Behandeln von Grauspießglanz (Schwefelantimon) mit Salzsäure, Filtrieren [* 5] und Verdampfen bis zum spez. Gew. 1,34-1,36 erhält, war als Liquor stibii chlorati (Cauterium antimoniale) offizinell und dient zur Bereitung von Ätzpasten, zum Brünieren von Eisenwaren (daher Bronziersalz), zur Beize auf Silber, zur Darstellung von Antimonzinnober und Lackfarben, indem man sie in Farbstofflösungen gießt, aus denen das sich abscheidende Algarotpulver den Farbstoff an sich reißt. Behandelt man Antimontrichlorid mit Chlor, oder läßt man auf Antimon überschüssiges Chlor wirken, so erhält man Antimonpentachlorid (Antimonsuperchlorid) SbCl5 als farblose, an der Luft stark rauchende, höchst ätzend wirkende Flüssigkeit, welche beim Erhitzen Chlor verliert und beim Verdünnen mit Wasser Antimonsäure abscheidet.