Chitarra
(ital., spr. ki-), s. Guitarre.
11 Wörter, 75 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
(ital., spr. ki-), s. Guitarre.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
(spr. ki-), s. Guitarre.
(spr. ghi-, franz. guitare, früher guiterne, ital. chitarra, span. guitarra), Saiteninstrument, dessen Saiten gerissen werden, zur Familie der Laute gehörig, aber kleiner und in neuerer Zeit in
abweichender Form gebaut. Virdung (1511) nennt »Quinterna« ein Instrument, welches in allem der Laute entspricht, aber kleinere Dimensionen und nur fünf Saiten hat. Prätorius (1618) dagegen gibt der »Quinterna« oder »Chiterna« bereits einen platten Schallkasten (»kaum zween oder drey Finger hoch«) und vier oder fünf Saiten. Die Geschichte der Guitarre ist daher ursprünglich die der Laute; sie kam durch die Mauren nach Spanien, von da zuerst nach Unteritalien, wo sich verschiedene Abarten entwickelten (s. Bandola). In Deutschland scheint sie nicht besonders goutiert worden zu sein, da sie dort zu Ende des vorigen Jahrhunderts als etwas ganz Neues wieder auftauchte (1788 durch die Herzogin Amalie von Weimar). Die Stimmung der heutigen Guitarre ist E A d g h e'; durch einen sogen. Capotasto kann die Stimmung erhöht werden. Die vier höhern Saiten sind Darmsaiten, die beiden tiefern dagegen aus Seide verfertigt und mit Draht übersponnen; statt der Darmsaiten hat man neuerdings auch Metallsaiten angewendet. Verschiedene Vervollkommnungen und Umformungen der Guitarre sind versucht worden; doch haben sie sich nicht erhalten; so die Guitare d'amour (Bogenguitarre), die Klavierguitarre, Birnbachs Guitarre, die Lyraguitarre, die Flügelguitarre von J. Rott in Nürnberg, welche sieben Saiten mehr besitzt als die gewöhnliche Guitarre, u. a. Vgl. Schrön, Die Guitarre und ihre Geschichte (Leipz. 1880).