Chirotheken
(grch.), eine Art Handschuhe; sie finden sich schon im
Altertum bei den westasiat.
Völkern, von kostbarem Pelzwerk
[* 2] bei Persern, Griechen und
Römern (digitalia). Im Mittelalter waren sie bei den meisten Kulturvölkern
im Gebrauch. Die zu den noch erhaltenen Krönungsinsignien der deutschen
Kaiser gehörenden Chirotheken
sind aus purpurfarbenem Seidenzendel
zusammengenäht, außerhalb reich mit Laubzieraten in
Gold-und Perlstickerei nebst kleinen emaillierten
Goldblechen, innerhalb
mit Goldzieraten in roman.
Stile bedeckt. In neuerer Zeit ist ihnen nur ein gesticktes Kreuz
[* 3] als unterscheidendes
Merkmal verblieben. Als
Teile des geistlichen Ornats geboren die Chirotheken
ausschließlich der abendländischen
Kirche an und erscheinen
als bischöfl. Würdenzeichen hier bereits im 6. Jahrh. (S. vorstehende Abbildungen.)
[* 1] ^[Abb.]