Chinone
nennt man in der organischen
Chemie Körper, die sich von den
Kohlenwasserstoffen der aromatischen Reihe dadurch
ableiten, daß 2 Wasserstoffatome durch 2 Sauerstoffatome ersetzt sind, und zwar sind die wahren Chinone
solche,
in denen die Sauerstoffatome die Parastellung (s.
Aromatische Verbindungen) zueinander einnehmen. Die Chinone
entstehen meist durch
Oxydation der aromatischen
Kohlenwasserstoffe mit
Chromsäure, sind gelbgefärbte flüchtige
Verbindungen von eigentümlich stechendem
Geruche und werden durch Reduktionsmittel (z. B. schweflige Säure) sehr leicht unter
Anlagerung von 2
Atomen
Wasserstoff in
Hydrochinone übergeführt.
Das einfachste Chinon ist das Benzochinon, das zuerst durch Destillation [* 2] von Chinasäure mit Mangansuperoxyd und Schwefelsäure [* 3] erhalten worden ist und am besten durch Oxydation von Anilin mit Chromsäure gewonnen wird. Das Chinon krystallisiert in goldgelben Prismen, schmilzt bei 116° und sublimiert schon bei mittlerer Temperatur. In Wasser, Alkohol und Äther ist es leicht löslich. Im Sonnenlicht wird es gebräunt. Durch Reduktionsmittel ^[img] geht es in Hydrochinon über. Das technisch wichtigste Chinon ist das Anthrachinon (s. d.) als Muttersubstanz des Alizarins.