Chinoidin
,
auch
Chinioidin, ein pharmaceutisches Präparat, das als Nebenprodukt bei der Bereitung
des
Chinins gewonnen wird, indem man die
Mutterlauge, aus der das rohe Chininsulfat krystallisiert ist, heiß mit Natronlauge
versetzt, um alle darin enthaltenen
Chinabasen abzuscheiden. Chinoidin
ist demnach ein Gemenge der verschiedensten Körper in wechselndem
Verhältnis. In der Wärme
[* 2] schmelzen die
Basen zu einer harzigen
Masse zusammen, die zu
Stangen gerollt
das Chinoidinum
crudum des
Handels liefert.
Wird dies in verdünnter Säure gelöst, filtriert und von neuem gefällt, so erhält man das Chinoidinum
depuratum, eine
braune oder schwarzbraune, spröde, harzartige
Masse von muscheligem, glänzendem
Bruch und sehr bitterm
Geschmack, in Wasser
wenig, in
Alkohol und in verdünnten Säuren leicht löslich.
In dem
Deutschen
Arzneibuch ist Chinoidin
nicht mehr
enthalten. Eine Lösung von Chinoidin
in der zehnfachen Menge
Alkohol nebst einem kleinen Zusatz von Salzsäure ist ein als
Fiebertropfen
beliebtes Volksmittel.