Chinga
10 Wörter, 82 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Chinga
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Chinga
(spr. tschindscha), s. Stinktier. ^[= (Mephitis), eine zu den marderartigen Fleischfressern gehörende Säugetiergattung, die sich ...]
[* 2] (Mephitis Cuv.), Raubtiergattung aus der Familie der Marder [* 4] (Mustelida), dem Dachs ähnlich, nur schlanker gebaute Tiere mit kleinem, zugespitztem Kopf, aufgetriebener, kahler Nase, [* 5] kleinen Augen, kurzen, abgerundeten Ohren, kurzen Beinen, mäßig großen Pfoten, fünf fast ganz miteinander verwachsenen Zehen, ziemlich langen, schwach gekrümmten Nägeln, mindestens auf den Ballen nackten Sohlen und langem, dicht behaartem Schwanz. Sie besitzen zwei haselnußgroße Stinkdrüsen, welche sich innen in den Mastdarm öffnen und eine gelbe, ölähnliche Flüssigkeit von furchtbarem Gestank absondern, die das Tier zur Verteidigung mehrere Meter weit fortspritzen kann.
Die Stinktiere leben in Amerika [* 6] und Afrika, [* 7] besonders in steppenartigen Gegenden, liegen am Tag in hohlen Bäumen, Felsspalten oder selbstgegrabenen Erdhöhlen und jagen nachts auf kleine Wirbeltiere und niedere Tiere, fressen aber auch Beeren und Wurzeln. Die Chinga (M. varians Gray), 40 cm lang, mit fast ebenso langem Schwanz, ist schwarz, mit zwei weißen Streifen auf dem Rücken und Schwanz, und bewohnt Nordamerika, [* 8] besonders die Hudsonbailänder. Sie lebt in Gehölzen längs der Flußufer und in Felsengegenden, ist in ihren Bewegungen langsam und unbeholfen, verteidigt sich lediglich durch Ausspritzen des stinkenden Sekrets, gerät aber leicht in Zorn und greift dann auch an. ¶
In der Gefangenschaft wird sie sehr zahm und entleert ihre Drüse nur, wenn sie stark gereizt wird. Man benutzt das Fell als Pelzwerk [* 10] (s. Skunks), den Drüseninhalt als nervenstärkendes Mittel.