Chinchilla
(spr. tschintschilja), eine eigentümliche Gruppe südamerik. Nagetiere von hasenartigem Habitus, deren wenige Arten als Viscacha und echte Chinchilla unterschieden werden. Die erstern, deren eine Art als Feld-Viscacha (Lagostomus trichodactylus Brookes) die Pampas von Buenos-Aires bis an die Anden bewohnt, wo sie in umfangreichen, selbstgegrabenen Erdhöhlen lebt, während die an der Schneegrenze der Cordilleren von Peru und Bolivia sich findende Hasenmaus oder Berg-Viscacha (Lagidium Cuvieri Wagner) ein größeres Hasen- bis kaninchengroßes Tier ist.
Die echten Chinchilla oder Wollmäuse (Eriomys chinchilla Lichtenst. und Eriomys lanigera Bennet) sind kleiner, bewohnen ebenfalls die Anden und liefern das als Chinchilla bekannte, feine und seidenweiche graue Pelzwerk mit 3-5 cm langem Haar, von dem durchschnittlich an 100000 Felle jährlich nach Europa gebracht werden. Es wird zu Besätzen, Muffen und Kragen gebraucht; die Abarten Chinchillone, die größer und schmutzig gelb sind, und die Bastard-Chinchillas mit kürzerm Haar finden mehr für Futter Verwendung. Der Wert ist ein sehr verschiedener und im Vergleich zu der Größe des Tieres hoch. Am feinsten und teuersten sind die Felle von der zweiten Art, der sog. Wollmaus (s. Tafel: Nagetiere IV, [* 1] Fig. 3) stammenden, von denen das Dutzend mit 40 - 60 M. bezahlt wird. In den zoolog. Gärten trifft man gewöhnlich nur das Feld-Viscacha, das mit etwa 60 M. das Stück bezahlt und mit Brot und Wurzeln ernährt wird.