(chinesische oder
Pockenwurzel, radixChinaeponderosae), kommt nicht von Chinabäumen, sondern von einer
in
China und Japan heimischen Stechwinde, Smilax
China, die in Südamerika eine Verwandte hat, Smilax pseudochina, deren hellere
und leichtere Wurzelknollen unter der asiatischen Ware mit vorkommen, aber geringer geschätzt werden.
Die letztere bildet fast faustdicke, längliche knotige Stücke, die außen braunrot, innen blaßrötlich gefärbt sind und
ziemliche Schwere haben, wonach die Güte der Ware bemessen wird. Der Geschmack ist schleimig, etwas bitter und kratzend.
Die Wurzeln sind oft stark wurmstichig, die Löcher aber nicht selten durch Einreiben mit
Thon u. dgl.
vertuscht. Die Verwendung der Drogue als schweißtreibendes Mittel, hat fast ganz aufgehört. - Zollfrei.
L. (Stechwinde, Sarsaparille, Sassaparille), Gattung aus der Familie der Smilaceen, rebenartige, immergrüne Sträucher,
selten niedrige Halbsträucher, meist mit starken, lang bewurzelten Knollstöcken, holzigen, hin- und hergebogenen, oft sehr
langen und stark verzweigten, meist stachligen Stengeln, wechselständigen, zweizeiligen, gestielten, oft herz- und spontonförmigen
Blättern, oft mit blattstielständigen Ranken, achselständigen Blütenköpfen oder Dolden, welche häufig
zu Trauben oder Doldentrauben vereinigt sind, und ein- bis dreisamigen Beeren.
Etwa 187 Arten, meist im warmen Amerika.
[* 3] S. asperaL., in Südeuropa, Nordafrika und im Orient, die einzige europäische Art,
mit kantigem, stachligem Stengel,
[* 4] spießförmigen, dornig gezahnten, lederartigen Blättern und kleinen,
weißen, wohlriechenden, traubenständigen Blüten, klettert an Bäumen über 15 m hoch empor. Die Blüten wurden bei den alten
Griechen zugleich mit Epheu zu Kränzen gebraucht, und die kugeligen, roten Früchte werden noch jetzt in Bouketts und als Haarschmuck
benutzt; die Wurzel
[* 5] vertritt zum Teil die Stelle der amerikanischen Sassaparille. S.China
[* 6] L. (Chinastechwinde),
in China, Japan und Kotschinchina, mit nicht windendem, stachligem Stengel, herzförmig-rundlichen, kurz zugespitzten Blättern
und einfachen Blütendolden, liefert in dem knolligen Wurzelstock die sogen. Chinawurzel (Pockenwurzel).
Diese schmeckt indifferent, dann etwas kratzend, ist geruchlos und enthält besonders Smilacin. Sie kam 1525 durch Vinzenz
Gilius von Tristan nach Europa,
[* 7] wurde als Mittel gegen Lustseuche empfohlen und gelangte zu großer Berühmtheit
wegen der guten Wirkungen, welche sie an dem von der Gicht geplagten KaiserKarl V. übte. Gegenwärtig wird sie bei uns nur
noch wenig benutzt; aber im Orient, besonders bei den Chinesen und Persern, steht sie noch immer in hohem
Ansehen. Mehrere zum Teil noch nicht sicher festgestellte Arten, welche durch etwa 30 Breitengrade über das nördliche Südamerika
[* 8] (wie es scheint, mit Ausnahme der Westküste) verbreitet sind, auch in Zentralamerika
[* 9] und in den südlichen Küstenländern
Mexikos wachsen, liefern die offizinelle Sassaparillewurzel (von Zarza oder Salsa, stachlige Schlingpflanze, und
Parilla, dem Diminutivum von Parra, Rebe). Diese Pflanzen finden sich im
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S. officinalisKth., im tropischen
Amerika (Ufer des Magdalenenflusses, VulkanChiriqui), vielleicht dieselbe Spezies, welche seit langer Zeit in Jamaica kultiviert
wird;
in Brasilien, etc. Die Wurzeln sind bis 2 m lang, 7-8 mm dick, gelbbraun bis dunkelbraun, längsfaltig
und zeigen auf dem Querschnitt eine mächtig entwickelte, wie das zentrale Mark meist weiße, seltener blaßrötliche Rinde
und einen gelblichen, Rinde und Mark voneinander trennenden, in letzteres bogig einspringenden Holzring.