Chinasäure
C7H12O6 findet sich, an
Kalk und
Alkaloide gebunden, in den
Chinarinden (bis
zu 5-8 Proz.), in reichlichster
Menge im
Kraute der Heidelbeeren
(Vaccinium Myrtillus), aus welchem sie leicht gewonnen werden
kann, im
Kraut von Gallum Mollugo, in Kaffeebohnen und wahrscheinlich auch in sehr vielen andern
Pflanzen.
Man erhält durch
Versetzen eines wässerigen Chinarindenauszugs mit wenig
Kalkmilch und
Verdampfen des
Filtrats
Kristalle
[* 3] von
chinasaurem
Kalk, aus welchem durch
Schwefelsäure
[* 4] die Chinasäure
abgeschieden wird.
Sie bildet farb- und geruchlose
Kristalle, schmeckt stark sauer, ist leicht löslich in
Wasser und
Alkohol, schmilzt bei 162°,
ist nicht flüchtig und bildet meist kristallisierbare, in
Wasser lösliche
Salze, von denen das
Kalksalz
in der
Chinarinde vorkommt und bei der Chininbereitung als Nebenprodukt abfällt. Bei Einwirkung von
Jodwasserstoff verwandelt
sich Chinasäure
in
Benzoesäure, bei
Destillation
[* 5] mit
Braunstein und
Schwefelsäure liefert sie
Chinon, und in den tierischen
Organismus
eingeführt, erscheint sie im
Harn als
Hippursäure.