(spr. tschim-), Provinz der südamerikan. Republik Ecuador, umfaßt den südlichen Teil der zwischen den
beiden Kordilleren liegenden Hochebene von Tacunga und den Abhang der Ostkordillere und hat ein Areal von 14,360 qkm (260,8 QM.).
Ackerbau und Viehzucht bilden die Hauptbeschäftigung der (1878) 128,310 Einw.,
die nebenher auch baumwollene und wollene Zeuge weben.
Sehr groß ist der Reichtum an Alaun und Schwefel, namentlich bei Alausi,
wo ganze Schwefelberge sind.
Eine Eisenbahn verbindet die Provinz mit Guayaquil.
Hauptstadt ist Cajabamba.
(spr. tschim-), ein Gipfel der Kordilleren von Quito, liegt in der Republik Ecuador, in der
westlichen Gebirgskette zwischen dem zweigipfeligen Iliniza und dem viergipfeligen Pichincha, unter 1° 47' südl. Br. und erreicht
nach Reiß' und Stübels Messungen eine Höhe von 6310 m. Den Ruhm, der höchste Berg der Kordilleren zu sein, hat er zwar längst
verloren; doch bleibt er durch das Andenken wichtiger wissenschaftlicher Untersuchungen, das sich an ihn knüpft, immerhin
der interessanteste Andesgipfel. Er bildet einen mächtigen abgestumpften Kegel, der am imposantesten von der 2630 m hohen
Hochebene von Tapi aus erscheint. Er ist ein erloschener, vorwiegend trachytischer Vulkan; seine steilen Abhänge sind durch
zahllose Barrancos (Schluchten) gefurcht.
Den ersten Versuch der Besteigung machte 1745 La Condamine. Im Juni 1802 unternahmen es A. v. Humboldt und Bonpland, vom Dorf
Calpi aus (3150 m ü. M.) den Berg zu besteigen. Sie fanden ihn von SSO. her von großen, stufenweise übereinander liegenden
Ebenen umgeben und diese bis 3800 m Höhe mit Gras bewachsen. Über dieser Höhe erreichte man einen kleinen
See (Laguna de Yanacoche) von ca. 42 m Durchmesser. Etwa 290 m über dem See verschwand erst die Grasdecke auf dem Gestein.
Jenseit der Schneegrenze, die etwa in Montblanc-Höhe liegt, erhoben sich große Felsmauern, von NO. nach SW.
streichend, aus der ewigen Schneedecke, zum Teil in unförmliche, dünne, 16-20 m hohe Säulen gespalten. Endlich gewahrten
die Reisenden durch den zerreißenden Nebel den domförmigen Gipfel, aber eine klaffende, nicht zu umgehende Thalschlucht
von 130 m Tiefe und 6,5 m Breite zwang sie in 5882 m Höhe zur Umkehr. Eine neue Besteigung versuchten
im Dezember 1831 Boussingault und der Engländer Hall, die bis über 6000 m empordrangen, aber den Gipfel ebenfalls nicht zu
erklimmen vermochten. Als erstem gelang die Besteigung A. Stübel, 1872.