Titel
Childerich
,
Name von drei fränkischen Königen aus dem Geschlecht der Merowinger:
1) Childerich
I., angeblich der Sohn des
Merovech,
Königs der salischen
Franken, folgte diesem 457 auf dem
Thron,
[* 2] ward der
Sage nach von den
Franken vertrieben,
weil er ihre Töchter verführte, und lebte acht Jahre als Gastfreund bei dem
König der
Thüringer, dessen Gemahlin Basina ihm folgte, als er von den
Franken zurückgerufen und in
seine
Würde wieder eingesetzt wurde. Sie gebar ihm zu Doornik
(Tournai)
Chlodwig, den
Gründer des
Frankenreichs. Er starb 481;
sein
Grab wurde 1653 bei Doornik gefunden.
Vgl.
Junghans, Die Geschichte der fränkischen
Könige Childerich
und Chlodovech
(Götting.
1857);
Cochet, Le [* 3] tombeau de Childéric (Par. 1859).
2) Childerich
II., Sohn
Chlodwigs II. von einer Angelsächsin, der heil. Balthilde, war seit 660 König von
Austrasien
mit dem Sitz in
Metz.
[* 4] Er bemächtigte sich, von den unzufriedenen
Großen
Neustriens und
Burgunds gegen den vom Majordomus Ebroin
auf den
Thron erhobenen
Theoderich, seinen
Bruder, zu
Hilfe gerufen, 669 auch in diesen beiden
Reichen der
Herrschaft, wurde aber 673 von aufständischen
Großen erschlagen.
3) Childerich
III., wahrscheinlich
Chilperichs II. Sohn, 743 von
Karlmann auf den
Thron erhoben, war der letzte Schattenkönig aus dem
merowingischen
Geschlecht, mußte, als
Pippin der
Kurze mit Bewilligung des
Papstes
Zacharias auch den königlichen
Namen annahm
(751), mit geschornem Haupthaar in das
Kloster Sithiu zu
St.-Omer gehen, wo er in der Mönchskutte 754 starb.