Chicagoer
Weltausstellung
, auch Columbus-Weltausstellung
, offiziell World’s Columbian Exposition 1893, im
Volksmund kurz The World’s Fair (Weltmarkt), die vom Präsidenten
Cleveland im
Jackson-Park in
Chicago eröffnete
und Ende Oktober geschlossene
Ausstellung. (Hierzu ein
Plan.)
Der Ausstellun
gsplatz, 10 km südlich vom Hauptgeschäftsteil der Stadt, umfaßte 268,65 ha und zog sich
2,4 km lang am Seeufer hin. Er erstreckte sich von diesem, seiner Ostseite, bis zur
Stony-Island-Avenue im W. und von der 56. bis
zur 67.
Straße von N. nach S. Die Schwierigkeiten, welche der ehemalige Seeboden und die Ungunst der Witterung den
Arbeiten
entgegenstellten, wurden überwunden.
Nach dem Organisationsplan zerfiel die Ausstellung in 13 Abteilungen. Die Hauptgebäude und deren Baukosten waren folgende: Verwaltungspalast 476307 Doll., Gebäude für Ackerbau 698162, für Kunst 758628, Elektricität 447681, Kunstinstitut 200000, Chorhalle 89271, Meierei 27044, Spritzenhäuser und Polizeistationen 78702, Gebäude für Fischerei [* 2] 235008, Försterei 82708, Gartenbau 319489, Viehschuppen 67448, Maschinenhalle 1235301, Kasinohalle und Peristyl 314396, Gebäude für Industrie 1802759, Bergbau [* 3] 292910, Schuhe und Leder 93243 und für Verkehrswesen 558341 Doll.
Überwältigend schon durch die nie gesehenen Dimensionen wirkte das Gesamtbild. In wunderbarer Harmonie wirkten die Lage und Architektur der Ausstellungsgebäude, [* 4] der Wasserflächen und Gartenanlagen zusammen. Die Gebäude wurden von verschiedenen Architekten in ital. Renaissance errichtet. Urheber des ganzen Plans war der Architekt Burnam aus Chicago. Zur Konstruktion wurden 20000 t Eisen und 2130000 Raummeter Holz [* 5] verwandt, zur äußern Überkleidung aber eine «Staff» genannte Masse aus gebranntem Gips, [* 6] Cement und Hanf. Hierdurch und durch den Kalkanstrich erhielten alle größern Ausstellungsgebäude mit Ausnahme des rötlichen für Transportwesen, ein glänzendweißes Aussehen (The White City, die weiße Stadt). Als architektonisch wertvoll seien im einzelnen genannt: die Säulenhalle des Ehrenhofs, das Portal am Palast für Verkehrswesen, die originelle Fischorna-
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