Chiavette
(ital., spr. kiaw-, «kleine Schlüssel») bedeutet in der ältern Musik die Benutzung der sog. Nebenschlüssel in der Notierung einstimmiger Tonsätze. In der Regel wird der Sopran mit dem (Anmerkung des Editors: siehe Faksimile)-Schlüssel (dieses Zeichen bedeutet das eingestrichene C) auf der ersten, der Alt mit demselben Schlüssel auf der dritten, der Tenor ebenfalls mit diesem Schlüssel auf der vierten Linie notiert. Für den Baß gebraucht man den (Anmerkung des Editors: siehe Faksimile)-Schlüssel ((Anmerkung des Editors: siehe Faksimile) bedeutet das kleine f) auf der vierten Linie.
Bei der Anwendung der Chiavette
oder Nebenschlüssel erhält der
Sopran den (Anmerkung des Editors: siehe
Faksimile)-Schlüssel (das
Zeichen
bedeutet, daß das eingestrichene G auf der zweiten Linie steht), der
Alt den (Anmerkung des Editors:
siehe
Faksimile)-Schlüssel auf der zweiten, der
Tenor denselben auf der dritten Linie, der
Baß den (Anmerkung des Editors:
siehe
Faksimile)-Schlüssel auf der dritten Linie. Eine zweite Form der Chiavette
ist die, daß der
Sopran den (Anmerkung des Editors:
siehe
Faksimile)-Schlüssel auf der zweiten, der
Alt denselben auf der vierten Linie bekommt, der
Tenor
mit (Anmerkung des Editors: siehe
Faksimile)-Schlüssel auf der dritten, der
Baß mit demselben
Schlüssel auf der fünften
Linie notiert wird.
Man verwendete die Chiavette
, wenn die Notierung in den gewöhnlichen oder Hauptschlüsseln zu viel Hilfslinien oder
Versetzungszeichen erfordert hätte.
Die erste Form der Chiavette
zeigt daher an, daß der
Satz ungefähr eine
Terz höher zu singen ist als die vorgezeichnete
Tonart lautet. Die zweite Form der Chiavette
giebt eine gleich weite Transposition
nach unten an die
Hand.
[* 2] – In
Frankreich wurden die Chiavette
, und zwar noch in weitern Formen, auch für
Instrumentalmusik bis ins 18. Jahrh,
benutzt.