(spr. kja-),Pietro, ital. Dichter und Romanschreiber,
geb. 1700 zu
Brescia, war anfangs
Jesuit, wurde später Weltgeistlicher und lebte ohne öffentliches
Amt meistens in
Venedig
[* 2] mit dem
Titel eines Hofdichters des
Herzogs von
Modena.
Dort verfaßte er in einer kurzen
Reihe von
Jahren mehr
als 60
Lustspiele, durch welche er mit
Goldoni vergebens zu wetteifern suchte. Denn obwohl er einigen seiner
Stücke ein gewisses
Interesse der
Handlung zu verleihen wußte, fehlt es ihm dagegen durchaus an Lebendigkeit und echter komischer
Kraft.
[* 3]
Noch weit
unbedeutender sind seine vier
Trauerspiele. Auch seine übrigen
Schriften,
Romane, philosophische Abhandlungen
(z. B. »L'uomo«, Vened.
1755) etc., sind nur mittelmäßig. Chiari lebte zuletzt wieder in
Brescia, wo er 1788 in hohem
Alter starb. Seine dramatischen
Arbeiten erschienen gesammelt als »Commedie« (Vened.
1756, 10 Bde., und
Bologna 1759-62),
wozu noch »Nuova raccolta di commedie« (Vened.
1762) und »Tragedie«
(Bologna 1792) kamen.