Cheyne
-Stokessches
Phänomen (spr. schähn-stoks-), eigentümliche Veränderung des Atmungsgeschäfts bei gewissen schweren Krankheiten. Das Cheyne-Stokessche Atmen besteht darin, daß auf einen Atemzug (Ein- und Ausatmung) eine ziemlich lang dauernde Phase kommt, in welcher gar nicht geatmet wird, dann erfolgt wieder ein vereinzelter Atemzug. Da die Atmung dadurch bewerstelligt, bez. reguliert wird, daß eine gewisse Menge im Blut enthaltener Kohlensäure gewisse Nervenfasern des verlängerten Marks reizt, so daß von hier aus der Impuls zu weitern, bez. nach Zahl und Intensität gesteigerten Atemzügen gegeben wird, so muß, wenn durch einen Krankheitszustand die Erregbarkeit des verlängerten Marks herabgesetzt ist, sich erst eine große Menge Kohlensäure im Blut ansammeln, bis sie genügt, um auf das verlängerte Mark denjenigen Reiz auszuüben, welcher zur Auslösung weiterer Atemzüge erforderlich ist. Hat nun aber durch einen Atemzug das Blut wieder Kohlensäure abgegeben, so genügt die in demselben zurückgebliebene nicht, um auf das ungenügend erregbare verlängerte Mark einen so starken Reiz auszuüben, daß sofort wieder ein Atemzug erfolgt, sondern es muß zuvor wieder durch Sistierung der Atmung zu einer Kohlensäureüberladung des Bluts kommen.