Chexbres
(Kt. Waadt, Bez. Lavaux). 592 m. Gem. und Pfarrdorf, mit zerstreut gelegenen Häusern, an der Strasse Vevey-Moudon, mitten in der Hügelgegend der Nagelfluh von Lavaux, die am Cohan in einer Reihe von Stufen zum Genfersee abbricht; am W.-Hang des Mont Pélerin und über der obern Grenze des Weinbaubezirkes; 3,7 km ö. Cully, 2 km von der Station Chexbres-Puidoux der Linie Lausanne-Bern, 1 km von der Station Rivaz der Simplonbahn und 5,5 km nw. Vevey. Chexbres-Puidoux ist mit Vevey seit kurzem durch eine eigene Linie verbunden, die das Dorf Chexbres durchzieht. Durch den Weinbaubezirk Lavaux führt eine neue Strasse nach Cully, Aussichtspunkt der Corniche du Léman. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Vevey-Station Chexbres-Puidoux. Gemeinde, mit dem Weiler Monteiller: 162 Häuser, 1085 reform. Ew.; Dorf: 133 Häuser, 913 Ew. Bildet zusammen mit Puidoux eine Kirchgemeinde. Fremdenstation, mit sehr ausgedehntem Niederblick auf den See. Schöne Kirche, vor wenigen Jahren restauriert. Signal in 661 m. Chexbres ist eine sehr sehr alte Siedelung und soll der Ueberlieferung nach auf der Abtei St. Moritz im Wallis gehörendem Boden an Stelle des Dorfes Glérolles entstanden sein, das durch die vom Bergsturz des Mons Tauretunum erregte Flutwelle des Genfersees im Jahr 563 zerstört wurde. Bis zum Ende des 13. Jahrhunderts spielte Chexbres eine bedeutende Rolle. 1810 von der politischen und Kirchgemeinde Saint Saphorin abgetrennt. 1072: Chibriacum; 1134-1312: Chebri; 1454: Cheibri; 1562: Cheybres. Steinbeil und Bronzemesser. Römische Ruinen und Münzen. Nahe der Kirche von Puidoux ein Burgunderfriedhof.